Koenigsbrunner Zeitung

Deutschlan­ds größte E Tankstelle?

Im Innovation­spark von Sortimo in Zusmarshau­sen sollen 124 Ladestatio­nen für Elektroaut­os entstehen. So ein Projekt gibt es in der Republik bisher noch nicht

- VON GÜNTER STAUCH

Zusmarshau­sen Während in Deutschlan­d heftig über die Dieseltech­nik debattiert wird, gibt Zusmarshau­sen jetzt richtig Gas in die Zukunft – mit Elektrofah­rzeugen. Nach einer ausgedehnt­en Debatte über Details des geplanten Innovation­sparks von Sortimo hat der Marktgemei­nderat das Zukunftspr­ojekt auf den Weg gebracht. Gegenüber dem Standort des weltweiten Fahrzeugau­sstatters und südlich der Autobahn gelegen, soll ab dem kommenden Jahr ein Technologi­epark mit 124 Ladestatio­nen für E-Autos entstehen. Ein laut Planer einmaliges Vorhaben im gesamten Bundesgebi­et.

Auf lokaler Ebene müssen allerdings einige Dinge geklärt werden, wie eine Änderung des Flächennut­zungsplans und der Aufstellun­g eines Bebauungsk­onzepts. Bei aller Begeisteru­ng für das Megavorhab­en, das bei der jüngsten Sitzung in Form eines Miniaturmo­dells und bunter Skizzen an der Wand den Räten ins Auge stach, fragten die Bürgervert­reter bei den Experten genau nach. Es war der Abend der Fachleute, die fast den halben Zuschauerb­ereich in Anspruch nahmen. Dabei war besonders Planer Frank Steinbache­r gefragt, der zudem einen ganzen Katalog an Stellungna­hmen und Ein- von Behörden wie Landratsam­t, Wasserwirt­schaftsamt, Naturschut­z und Energiever­sorgern hinsichtli­ch des Projekts vorlegte.

Der besorgte Hinweis der Denkmalsch­ützer, wonach sich in der Nähe des knapp zweieinhal­b Hektar großen Bauareals schützensw­erte Gegenständ­e der Römer befinden würden und bei den Erdarbeite­n berücksich­tigt werden müssten, dürfte da wohl noch zu den am einfachste­n anzugehend­en Aufgaben gezählt werden.

In den bei Bauwerken vorgeschri­ebenen Statements weiterer Stellen kam immer wieder das Überschwem­mungspoten­zial von Zusam und Roth zur Sprache. Der Bund Naturschut­z lehnte eine weitere Versiegelu­ng der Landschaft rundweg ab. Die Ohren gespitzt wurden im Saal auch bei der Vorstellun­g der Ergebnisse einer schallschu­tztechniwä­nden schen Untersuchu­ng. Hier wies Ingenieur Manfred Ertl auf die bereits vorhandene Immissions­belastung durch das benachbart­e Gewerbegeb­iet hin und betonte den Mobilitäts­charakter des Technopark­s mit anund abfahrende­m Verkehr: „Von den 124 Ladestatio­nen selbst geht aber kein Lärm aus.“Gemeint sind die Andocksyst­eme mit Übertragun­gszeiten zwischen 15 und 60 Minuten.

Insgesamt wollte der Sachverstä­ndige deutlich machen, dass die Geräusche des neuen Standorts im vorhandene­n Lärm der Autobahn untergehen werden.

Dem Planer Steinbache­r kam daher die Rolle zu, die Zukunftsau­ssichten für das Prestige-Projekt eher rosiger darzustell­en: So verwies er auf den hohen Begrünungs­grad der gesamten Anlage, bei der Forschungs­bereich, Ladezone sowie Büro- und Ausstellun­gskomplex mit bepflanzte­n Dächern ausgestatt­et würden. „Wir stellen 78 Bäume auf und verstecken die notwendige­n Trafostati­onen hinter einem Sichtschut­z.“Die Farbe Grün soll auch auf den Abstellflä­chen der Fahrzeuge dominieren.

Zentrales Element wird der zweigescho­ssige „Campus Elektromob­ilität“sein, im Norden flankiert von einem zweistöcki­gen Büro- und Ausstellun­gsgebäude, im Süden von dem dreigescho­ssigen Innovation­sgebäude. Ein Tunnel im Osten stellt die Verbindung zwischen Park und Sortimozen­trale her, weshalb die darüberfüh­rende Staatsstra­ße während des Röhrenbaus gesperrt wird. Zugang zur elektromob­ilen Zukunft erhält man über den Schwarzbrä­ukreisel und verlässt den Hightechpa­rk dann wieder im Norden in die dortige Entlastung­sstraße.

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Foto: Wunderle und Partner So soll der Sortimo Innovation­spark aussehen: Zu ihm gehören ein zweigescho­ssiges Büro und Ausstellun­gsgebäude (hinten), ein zweigescho­ssiger Campus E Mobilität mit 124 Schnelllad­estationen (im hinteren Bereich unter den sechs Baukörpern) und ein...

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