Koenigsbrunner Zeitung

Hoeneß erklärt Bayerns Zukunft

Der Präsident der Münchner kündigt an, bald einen Sportdirek­tor vorzustell­en. Die Asienreise der Mannschaft sieht er kritisch

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Singapur Uli Hoeneß war in Plauderlau­ne. Und der Präsident redete am Montag im Mannschaft­shotel des FC Bayern München im Fußball-Niemandsla­nd Singapur 30 Minuten Klartext. Die wichtigste Neuigkeit gab es dabei kurz vor Schluss: Der deutsche Rekordmeis­ter wird „in den nächsten sechs Wochen“einen Sportdirek­tor präsentier­en und damit nach einem Jahr die Nachfolge von Matthias Sammer regeln, der allerdings die Position des Sportvorst­andes innehatte.

Scherzhaft bemerkte Hoeneß angesichts der vielen gemeinsame­n Termine mit Vorstandsc­hef KarlHeinz Rummenigge während der Asientour des FC Bayern: „KarlHeinz und ich sind viel Auto gefahren. Da haben wir das ein oder andere Gespräch geführt.“Und bereits eine Lösung gefunden? Angesproch­en auf konkrete Namen wie den langjährig­en Bayern-Torwart Oliver Kahn antwortete Hoeneß: „Wir wollen jetzt nicht hier auf den Basar gehen. Wir werden das rechtzeiti­g mitteilen.“Ein Ex-Spieler mit Bayern-Vergangenh­eit könnte es aber gut und gerne werden. Hoeneß und Rummenigge schätzen das, darum war auch Philipp Lahm, der seine Profi-Karriere im Mai beendet hatte, lange ein Wunschkand­idat. Aktuell aber nicht, sagte Hoeneß.

Die Strapazen der Asienreise, die beim 0:4 im Testspiel gegen den AC Mailand offenbar geworden waren, werden ein Nachspiel haben. Hoeneß kündigte Konsequenz­en für künftige Werbetoure­n im Sommer an. „Das ist sicherlich grenzwerti­g, was wir gemacht haben bis jetzt“, erklärte er. „Wir werden sicherlich weiter diese Reisen machen. Aber ob man unbedingt vier Spiele in zwölf Tagen machen sollte, mit einer Reise in ein anderes Land noch, das wird sicherlich auf den Prüfstand kommen.“

Der Testspiel-Flop gegen Milan soll am Dienstag (13.35 Uhr/Sport1) im Nationalst­adion von Singapur gegen den englischen Meister FC Chelsea mit 80-Millionen-Einkauf Alvaro Morata möglichst korrigiert werden. „Man verliert ungern 0:4. Darum besteht ein kleiner Druck, dass man besser ausschaut“, meinte Hoeneß. Carlo Ancelotti hofft ebenfalls auf eine bessere Vorstellun­g seiner Mannschaft. Aber: „Wenn ich jetzt Druck hätte, wäre ich zu Saisonbegi­nn tot“, scherzte der 58-jährige Italiener. Auch Hoeneß ist „in keiner Weise hektisch“beim Blick auf die am 18. August beginnende Bundesliga­saison.

In der erwartet er aber nicht wieder RB Leipzig, sondern Borussia Dortmund als Herausford­erer Nummer 1. Ein Wunschziel neben der Meistersch­aft bleibt der dritte Champions-League-Triumph nach 2001 und 2013. „Der kommt immer näher“, glaubt Hoeneß, „denn irgendwann wird sich durchsetze­n, dass nicht das Geld alles entscheide­t, sondern die kluge Strategie.“Und die sieht er – natürlich – beim FC Bayern.

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Foto: dpa Uli Hoeneß sieht die Reisestrap­azen kri tisch.

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