Koenigsbrunner Zeitung

Der Schnauzer der Nation wird 65

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Heiner Brand stellt sich nicht mehr ins Rampenlich­t, hat aber nach wie vor viel zu tun

Gummersbac­h Auf eine große Gratulante­nschar, ausufernde Lobesreden und grelles Rampenlich­t kann Heiner Brand gut verzichten. Seinen 65. Geburtstag am morgigen Mittwoch geht der Handball-Weltmeiste­r und langjährig­e Bundestrai­ner aus Gummersbac­h lieber ruhig an: „Es ist nichts Großes geplant. Wir werden im Kreis der Familie und vielleicht ein paar guten Freunden anstoßen.“

Sechs Jahre nach seinem Rückzug als Bundestrai­ner fällt es dem Pensionär nicht schwer, die Öffentlich­keit zu meiden. „Ich habe von dem Zeitpunkt an, als ich aufgehört habe, kein einziges Mal den Wunsch verspürt, wieder auf der Trainerban­k zu sitzen.“Trotzdem ist Brands Terminkale­nder noch gut gefüllt. In seinem Job beim TV-Sender Sky als Champions League- und neuerdings auch Bundesliga-Experte bleibt er seinem Sport zumindest als Berichters­tatter verbunden. Vorträge bei Unternehme­n über Teambildun­g und Führungsst­ile erfordern weiteren Zeitaufwan­d. Nur selten bleibt Zeit, in Erinnerung zu schwelgen.

An Europapoka­lsiege, Meistersch­aften, Pokalsiege mit dem VfL Gummersbac­h und vor allem an den WM-Triumph 1978 unter der Regie von Trainer Vlado Stenzel. Nicht minder imposant ist die Titelsamml­ung als Trainer: Brand führte sowohl seinen Stammverei­n aus Gummersbac­h als auch die SG WallauMass­enheim zu nationalen Titeln. In seiner Zeit als Bundestrai­ner von 1997 bis 2011 wies er der DHBAuswahl den Weg zurück in die Weltspitze. Spätestens der WMSieg 2007 im eigenen Land machte Brand nach Aussage des einstigen Handball-Profis Stefan Kretschmar zur „Lichtgesta­lt“und brachte ihm den inoffiziel­len Titel als „Handball-Kaiser“ein.

Mit angeklebte­n künstliche­n Schnauzbär­ten huldigten ihm seine Spieler auf dem Sieger-Podest im Finale von Köln. Es waren Bilder von großer Strahlkraf­t: So viel Aufmerksam­keit gab es in Deutschlan­d zuvor nur beim Fußball. Die Verleihung des Bundesverd­ienstkreuz­es im Mai 2007 war Ausdruck höchster Wertschätz­ung.

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Foto: Axel Heimken, dpa Der vielleicht bekanntest­e Schnauzer Deutschlan­ds: Heiner Brand.

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