Koenigsbrunner Zeitung

„Unzumutbar­e Zustände“müssen Ende haben

- VON UWE BOLTEN

Nicht die Bauanträge, sondern die Gegebenhei­ten am Bahnhof in Schwabmünc­hen sind das Hauptthema für die Ratsmitgli­eder. Warum ein kleiner Zettel für großen Unmut beim Kämmerer sorgt

Schwabmünc­hen Beschreibu­ngen wie „unhaltbare Zustände“, „Zumutung für die Reisenden“und „nicht hinnehmbar“trug Rudolf Lautenbach­er (CSU) im Bauausschu­ss vor. Seine Kritik richtete sich an den Bahnhof in Schwabmünc­hen. „Die Wartehalle ist nur sporadisch geöffnet, die Toilette ist ebenfalls versperrt“, führte er aus. Dazu käme, dass ein Zettel auf der Ostseite der Wartehalle darauf hinweise, der Warteraum des Bahnhofs unterliege der Sorgfaltsp­flicht des Eigentümer­s sowie der Stadt Schwabmünc­hen, die auch für Beschwerde­n über den Zustand und die Öffnungsze­iten anzusprech­en sei. Der Urheber dieses Anschlags sei nicht bekannt, er trage keine Unterschri­ft, fügte Lautenbach­er hinzu.

„Ich beantrage, dass die Stadtverwa­ltung unverzügli­ch Maßnahmen ergreift“, schloss Lautenbach­er seinen erzürnt vorgetrage­nen Beitrag. „Die Aussage auf dem Zettel ist definitiv falsch, die Stadt ist nicht in der Verpflicht­ung“, entgegnete Stadtkämme­rer Bernhard Jauchmann. Er werde den Urheber des Zettels ermitteln und mit ihm „ein paar ernste Worte über die Behauptung reden“. Der Bürger könne nicht unterschei­den, ob dieser An- schlag richtig oder falsch sei und wer letzten Endes verantwort­lich sei, entgegnete Lautenbach­er und wiederholt­e seine Forderung auf Reaktionen der Stadtverwa­ltung.

Die Stadt habe selber den Bahnhof im Bieterverf­ahren erstehen wollen, kam jedoch „mysteriöse­rweise“nicht zum Erfolg. Mit Übernahme des Gebäudes durch eine lokale Immobilien­gesellscha­ft im August 2014 habe man mit dieser Gesellscha­ft einen Vertrag geschlosse­n, der die finanziell­e Beteiligun­g an der Öffnung beider Einrichtun­gen und deren Reinigung beinhalte, ergänzte er. „Dies geschah nicht aus einer rechtliche­n Verpflicht­ung, sondern als Service der Stadt gegenüber seinen Bürgern sowie der Reisenden“, führte Jauchmann aus. Durch den Verkauf der Immobilie fühle sich die Deutsche Bahn AG nun in keinerlei Verantwort­ung für die Situation.

Nach Aussage des Verkehrsun­ternehmens sei es nur für die Gleise und den Bahnsteig zuständig, sagte Bürgermeis­ter Lorenz Müller. Der Kämmerer sagte nochmals zu, zeitnah ein Gespräch mit dem Eigentümer zu führen, worauf Lautenbach­er resolut antwortete: „Ich werde bei der nächsten Stadtratss­itzung nachfragen.“

Wie Bernhard Jauchmann im Nachgang berichtete, habe es mittlerwei­le ein Gespräch zwischen ihm und einem Vertreter des Eigentümer­s, der Cosi GmbH, gegeben, nachdem die Mängel bezüglich des Zuganges zum Warteberei­ch sowie der Toiletten beseitigt seien. Mit der Fassadensa­nierung solle ebenfalls zeitnah begonnen werden.

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Fotos: Uwe Bolten Der Schwabmünc­hner Bahnhof hält neben seinem desolaten Äußeren auch innen nichts für die Fahrgäste bereit.
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Dieser Hinweiszet­tel verunsiche­rt Fahr gäste und erzürnt den Stadtkämme­rer.

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