Ausgelassenheit und Abschiedsstimmung
Bei der Entlassfeier der Mittelschule Großaitingen wird die Mehrzweckhalle zum Casino. Welche fünf Karten Schulleiter Stefan Bader den Neuntklässlern für die Zukunft mitgibt
Großaitingen Eine eigenartige Mischung aus ausgelassener Fröhlichkeit und wehmütiger Abschiedsstimmung lag in der Luft der Mehrzweckhalle, als die Schüler der Klasse 9a paarweise in schicker Kleidung über die Bühne gingen und auf den davor aufgestellten Stühlen Platz nahmen. Für ihre Abschlussfeier hatten sie das Thema „Casino“gewählt und die Tische entsprechend dekoriert.
Schulleiter Stefan Bader griff das Thema in seiner Rede auf, indem er an das Pokerspiel zwischen Le Chiffre und James Bond im Film „Casino Royale“erinnerte. Bader fragte: „Was sind eigentlich gute Karten?“und deckte nach und nach fünf Karten auf, mit denen die Schüler nun in ihrem weiteren Leben gute Gewinnchancen haben.
Die erste Karte sei die Familie, mit deren Unterstützung es Zusammenhalt und Heimat gebe. Danach kämen die Freunde, auf die man sich verlassen könne, auch wenn es einem nicht so gut geht. Das dritte Ass sei der Mittelschulabschluss, den die Schüler ab heute in der Tasche haben. 78 Prozent der Klasse haben sogar den qualifizierten Abschluss geschafft. Das haben sie neben eigenem Fleiß auch ihrer Klassenleiterin Hannelore Mader zu verdanken.
Der Schulleiter verglich sie mit der Chefin des Geheimdienstes, zu dem auch James Bond gehört, und nannte sie die vierte gute Karte. Mit diesen vier Karten haben die Schüler die besten Chancen, dass die fünfte Karte – ihre Zukunft – zum Gewinn wird. „Die Schule hat dich auf deinen Beruf vorbereitet. Du weißt, wie es im September für dich weitergeht. Die meisten werden eine Lehrstelle beginnen, andere gehen weiter zur Schule“, sagte Bader und deckte die fünf Karten zu einem „Straight Flush“auf.
Die charmanten Ansagerinnen Alina Stanke und Celina Jenik moderierten die Showeinlagen der anderen Klassen, von der TrommelAG des Musiklehrers Georg Weihmayer über die Dance Girls Pia und Laura mit selbst gemachtem Rap bis zum Summer Dance der siebten und achten Klassen. Die Lehrerinnen Elke Riedl und Hannelore Mader sorgten mit dem Sketch „Der Künstler aus Paris“für heitere Menschengemälde aus den Reihen der Abschlussklasse.
bedankten sich mit einer Präsentation der Höhepunkte aus den vergangenen fünf Schuljahren und Blumen bei ihren Lehrern. Nach den Glückwünschen des Bürgermeisters Erwin Goßner und einer Variation des „Cup Songs“mit Stapelbechern kam es zur Übergabe der Abschlusszeugnisse. „Alle 23 Schüler der Klasse 9a haben einen weiterführenden Anschluss in Schule oder Lehre gefunden“, stellte Klassenleiterin Hannelore Mader fest.
Die sieben Besten mit einer Eins vor dem Komma wurden besonders ausgezeichnet und erhielten von ihren Wohnortbürgermeistern noch ein kleines Geschenk. Schulbester wurde der Wehringer Thomas Spindler mit der Note 1,5. Besonders hoch ist die Leistung der Geschwister Nategh und Hasina Husseini, sowie von Said Omar einzuschätzen. Sie kamen erst vor zwei Jahren aus Afghanistan und Syrien nach Großaitingen und sprachen daDiese
mals kein Wort Deutsch. Nun legten sie ihre Abschlussprüfung zweisprachig ab und bestanden beides mit Bestnoten.
Nategh Husseini wohnt inzwischen in Bobingen und wird eine Lehre als Gas-Wasser-Installateur in Großaitingen beginnen. Schwester Hasina, die den Abschluss mit der Note 2,0 schaffte, geht weiter in Bobingen zur Schule, um die Mittlere Reife zu erlangen. Omar Said wird Kfz-Mechatroniker.