Koenigsbrunner Zeitung

Tiger Absturz: Experten sind in Mali

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Keine Hinweise auf Helikopter-Abschuss

Berlin Nach dem Tod von zwei Bundeswehr-Soldaten beim Absturz eines Tiger-Kampfhubsc­hraubers im Norden Malis suchen Experten nach der Ursache des Unglücks. Das Team sollte nach Angaben der Bundeswehr noch am Donnerstag­abend in der Stadt Gao landen, um unter anderem den Flugschrei­ber auszuwerte­n. Politiker von Koalition und Opposition forderten eine rasche und vollständi­ge Aufklärung des Vorfalls. Der Kampfhubsc­hrauber war am Mittwoch bei einem Einsatzflu­g 70 Kilometer nördlich von Gao abgestürzt und sofort ausgebrann­t. Die zweiköpfig­e Besatzung – ein Pilot und ein Schütze – kam ums Leben. Es sind die ersten Todesfälle von Bundeswehr­soldaten im Auslandsei­nsatz seit 2015.

Der Einsatz in Mali gilt seit längerem als der derzeit gefährlich­ste der Truppe. Der Norden des westafrika­nischen Landes war 2012 vorübergeh­end in die Hände islamistis­cher Extremiste­n und anderer Rebellengr­uppen gefallen. Gruppierun­gen wie Al-Kaida terrorisie­ren den Norden Malis schon lange. An der dortigen UN-Mission Minusma beteiligen sich derzeit 875 Bundeswehr-Soldaten. Die Truppe ist in der ehemaligen Rebellenho­chburg Gao stationier­t. Einen Hinweis auf einen Abschuss des Hubschraub­ers gab es bislang nicht.

Ging der Tiger aufgrund technische­r Mängel zu Boden, könnte das auch Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) in Bedrängnis bringen. Mit dem Hubschraub­er gab es zuletzt immer wieder Probleme, er galt lange als anfällig für Pannen. „Der Tod von zwei Soldaten geht nicht auf das Konto von Frau von der Leyen“, sagte der Linken-Verteidigu­ngsexperte Alexander Neu der Deutschen PresseAgen­tur. Wenn man Soldaten in den Auslandsei­nsatz schicke, müsse man davon ausgehen, dass es zu Opfern komme.

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Foto: dpa Anfällig für Pannen? Ein Kampfhub schrauber vom Typ Tiger.

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