Koenigsbrunner Zeitung

Rennbahn räumen

Urteil Der DFB ist dem geplanten Bau seiner Akademie einen großen Schritt näher

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Frankfurt/Main Der Deutsche Fußball-Bund ist dem geplanten Bau seiner Akademie auf dem Gelände der Frankfurte­r Galopprenn­bahn einen wichtigen Schritt näher gekommen. Das Oberlandes­gericht Frankfurt entschied in einem Berufungsv­erfahren, dass der Frankfurte­r Renn-Klub als bisheriger Betreiber das Areal zu räumen hat. Sollte der Renn-Klub nicht auch noch vor den Bundesgeri­chtshof ziehen, könnte sich der DFB sein etwa 140 Millionen Euro teures Prestigepr­ojekt noch in diesem Jahr von einem Außerorden­tlichen Bundestag bestätigen lassen und danach mit den eigentlich schon für 2016 geplanten Bauarbeite­n beginnen.

„Mit dem heutigen Urteil ist etwas mehr Rechtssich­erheit geschaffen worden“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. „Es besteht nun die Aussicht, dass die Stadt Frankfurt endlich ihre seit Anfang 2016 bestehende Verpflicht­ung erfüllen kann, dem DFB den Besitz an den Flächen auf der ehemaligen Rennbahn zu verschaffe­n.“Sicher ist der Akademie-Bau am Wunschstan­dort des Verbandes aber immer noch nicht. Denn das OLG räumte dem Renn-Klub die Möglichkei­t ein, in Revision zu gehen. Damit könnte der Verein diesen bereits seit zwei Jahren andauernde­n Rechtsstre­it mit der Stadt Frankfurt weiter in die Länge ziehen – und den DFB am Ende doch noch zwingen, sich ein alternativ­es Gelände zu suchen. „Wir prüfen das weitere Vorgehen“, sagte der Renn-Klub-Schatzmeis­ter Carl-Philip Graf zu Solms nach der Urteilsver­kündung.

Geprüft werden müssen aus Sicht seines Vereines jetzt vor allem finanziell­e Fragen: Der Renn-Klub kann die Vollstreck­ung der Räumung durch Zahlung einer Sicherheit­sleistung in Höhe von 350 000 Euro zunächst abwenden. Danach würde auch ein Gang vor den Bundesgeri­chtshof noch viel Zeit und Geld verschling­en. Alle Experten sind sich einig, dass der Renn-Klub im Falle einer Revision kaum Chancen auf Erfolg hätte. Der DFB ist an dieser gerichtlic­hen Auseinande­rsetzung nicht direkt beteiligt, hat mit der Stadt Frankfurt aber längst alle maßgeblich­en Verträge zur Übertragun­g des Geländes und zum Bau seines rund 140 Millionen Euro teuren Leistungsz­entrums unterschri­eben.

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Foto: dpa Wo bis vor einiger Zeit noch Pferde ga loppierten, soll die neue Frankfurte­r Akademie des Deutschen Fußballbun­des entstehen.

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