Koenigsbrunner Zeitung

Neuer Trainer, alter Anspruch

- VON OLAF KUPFER

Heiko Herrlich soll die vergangene Saison der Leverkusen­er vergessen machen – Serie (Teil sechs)

Leverkusen Über fast drei Jahre war Bayer 04 Leverkusen voll auf das Projekt Roger Schmidt ausgericht­et. Jetzt ist der stilbilden­de Trainer (und auch die Episode Tayfun Korkut) weg und mit ihm nicht nur einige Spieler, sondern und auch eine ganze Spielphilo­sophie von jagenden Fußballern. Unter dem neuen Trainer Heiko Herrlich beginnt Bayer 04 Leverkusen von vorn – natürlich mit einem alten Anspruch: Ab in das internatio­nale Geschäft.

Warum ist Heiko Herrlich ganz anders als Roger Schmidt?

Das ist gar nicht so sicher, mindestens was einige Eigenheite­n angeht. Herrlich geht wie Schmidt geradlinig seinen Weg. Und einen Wechsel nach China, wie ihn Schmidt überrasche­nd vollzogen hat, hätte man auch Leverkusen­s neuem Trainer zutrauen können. Immerhin hat Herrlich seinerzeit bei seinem Wechsel von Gladbach nach Dortmund als Spieler und zuletzt als Trainer von Regensburg nach Leverkusen wenig auf Versprechu­ngen gegeben, die er den Ex-Vereinen gemacht hatte: Wo was Großes winkt, ist Herrlich schnell da. Herrlich hat nachgewies­en, ein moderner Trainer zu sein, der eine Mannschaft hinter sich versammeln kann. Das war Schmidt zuletzt nicht mehr gelungen.

Wer wird noch gehen?

Kevin Kampl wollte wieder einmal Roger Schmidt folgen und nach China abwandern, Leverkusen witterte dann ein gutes Geschäft. Letztlich ist Kampl aber noch in Leverkusen. Auch Bernd Leno wollte weg, weil er vor der WM Champions League spielen wollte, durfte aber nicht. Nach den schwachen Leistungen beim Confed Cup muss Leno sich erst mal wieder hinten anstellen. Auch Bellarabi soll nun wohl doch bleiben. Klar ist: Leverkusen wird noch tätig bis zum Ende der Transferfr­ist, im Sturm wird Klasse gesucht, Barcelona-Talent Munir El Haddadi soll im Fokus stehen. Bislang sind Volland, Kießling und Pohjanpalo die Sturmposte­n.

Wer saugt die Probleme weg?

Rudi Völler. Mit einem Augenzwink­ern, einem Schulterkl­aps oder immer öfter mit einem ordentlich­en Ausraster, der den Blickwinke­l auf ihn lenkt. Völler bleibt Leverkusen­s Gesicht, der Vertrag ist bis 2022 verlängert. Auch eine Saison ohne Europapoka­l gestattet der Werksverei­n seinem prominente­sten Angestellt­en, dem vorgeworfe­n wird, zu lange die Ära Schmidt falsch gedeutet zu haben.

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Foto: dpa Der neue Trainer Heiko Herrlich legt viel Wert auf Teamgeist
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