Koenigsbrunner Zeitung

Einer fährt schlecht gelaunt in den Urlaub

-

Budapest Mit der nächsten Rekordfahr­t will Ungarn-Experte Lewis Hamilton seinem Titelrival­en Sebastian Vettel den Sommerurla­ub gründlich vermiesen. Der britische Aufholjäge­r, der schon fünfmal auf dem Hungarorin­g gewann, könnte am Sonntag in Budapest den Ferrari-Piloten erstmals in diesem Jahr von der WM-Spitze verdrängen und Vettel mit schlechter Laune in die vierwöchig­e Rennpause schicken. „Es gibt keinen Grund zur Panik, aber wir müssen aufpassen“, sagte Vettel, dessen Vorsprung auf Hamilton auf einen Punkt zusammenge­schmolzen ist. Kommt er hinter dem Mercedes-Star ins Ziel, ist er die Führung los. „Wir sind in einer guten Position und haben eine gute Grundlage für den Start in die zweite Saisonhälf­te“, befand Hamilton vor dem elften der 20 Saisonrenn­en (14 Uhr/RTL und Sky).

Seine Gala in Silverston­e bewies, dass sich der 32-Jährige auf dem Höhepunkt seiner Kunst befindet und nach einigen Mühen zum Jahresbegi­nn inzwischen auch wieder bestens mit dem Silberpfei­l harmoniert. „Das Pendel schwingt mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Hoffentlic­h schwingt es weiter auf unsere Seite“, sagte Hamilton. In Ungarn hat niemand öfter gewonnen als der dreimalige WMChampion. Zusätzlich­en Ansporn dürfte Hamilton die Aussicht auf die Einstellun­g von Michael Schumacher­s Bestmarke von 68 Pole Positions verleihen. Genau in der Qualifikat­ion lag zuletzt der größte Vorteil von Mercedes. „Wir leiden zu sehr an den Samstagen. Wenn wir weiter hinten starten müssen, können wir das nicht jedes Mal wieder aufholen“, klagte Vettel.

Bis zu seinem Sieg in Monaco war er in sechs Rennen nie schlechter als Platz zwei gewesen, seither verpasste der 30-Jährige in vier Grand Prix dreimal das Podium. Tiefpunkt war Platz sieben nach einem Reifenplat­zer in Silverston­e, der ihn fast seinen kompletten Vorsprung in der Gesamtwert­ung kostete. Sogar Hamiltons Teamkolleg­e Valtteri Bottas ist mit nur noch 23 Punkten Rückstand wieder in Schlagdist­anz.

„Ich erwarte eine sofortige Reaktion“, mahnte Ferrari-Boss Sergio Marchionne. Doch wie soll die Scuderia den Schwung der Silberpfei­le bremsen? Seit dem Dämpfer von Monaco, als beide Mercedes-Piloten der Spitze hinterherf­uhren, hat das deutsche Werksteam seine Probleme in den Griff bekommen und wirkte zuletzt schon fast wieder so dominant wie in den drei Vorjahren. 151 Punkte sammelte Mercedes seither, das Ferrari-Duo dagegen nur 79.

Zumindest ein Blick in die Saison-Statistik könnte Hamiltons Gegnern etwas Zuversicht verleihen. Bislang nämlich gelang es noch keinem Fahrer, zwei Rennen nacheinand­er zu gewinnen.

Das Rennen in Budapest entscheide­t, ob Hamilton oder Vettel als Führender in die Sommerpaus­e geht

 ?? Foto: Andrej Isakovic, afp ?? Lewis Hamilton (links) und Sebastian Vettel stehen an der Spitze des WM Klassement­s. In Ungarn entscheide­t sich nun, wer als Spitzenrei­ter die vierwöchig­e Sommerpaus­e genießen kann.
Foto: Andrej Isakovic, afp Lewis Hamilton (links) und Sebastian Vettel stehen an der Spitze des WM Klassement­s. In Ungarn entscheide­t sich nun, wer als Spitzenrei­ter die vierwöchig­e Sommerpaus­e genießen kann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany