Im Sommer gibt es Kunst statt Cocktails
Golden Glimmer Galerie öffnet für zwei Monate
Ein Verkehrspolizist in schmucker Uniform ist auf einer Fotografie zu sehen, daneben seine Familie, verkleidet als Clowns. Die Szene wurde am Rathausplatz aufgenommen, zu einer Zeit, als in Augsburg der Straßenfasching noch gefeiert wurde. Der Verkehrspolizist ist Max Bü cherl, der von 1941 bis 1972 mit seiner Familie im ehemaligen reichsstädtischen Kaufhaus von Elias Holl in der Maximilianstraße, Ecke Heilig-Grab-Gasse, lebte. Sein Hobby: das Fotografieren.
Seine Fotos, wohlinszenierte Aufnahmen aus dem Familienleben in Augsburg, sind noch am heutigen Freitag und Samstag, 18 bis 22 Uhr, in der Golden Glimmer Galerie am Obstmarkt 8 zu sehen (ehemals Jeansladen Tuff Stuff). Gestern eröffnete die Galerie, die nun in den kommenden zwei Monaten, im wöchentlichen Wechsel, einen Künstler vorstellt.
Die Galerie ist die Idee der Macher der naheliegenden Golden Glimmer Bar (Schmiedberg). Chris toph Sauter ist der Enkel von Max Bücherl. „Der Raum hier am Obstmarkt ist uns schon lange ins Auge gefallen. Wir wollten ihn nutzen, bevor es einen neuen Mieter gibt. Dass ich einmal die Fotos meines Opas zeigen kann, habe ich mir schon lange gewünscht“, sagt Sauter, der in den vergangenen Jahren auch die Ausstellungen Ars Dilettanti mitveranstaltete. „Die Bar ist im August ohnehin zu. Es soll uns ja nicht langweilig werden“, sagt sein Kompagnon Oliver Hüttenmüller mit einem Lächeln.
Das wird es nicht: Neben dem Galeriebetrieb, einem kleinen Ausschank, wird auch die vor der Galerie befindliche Litfaßsäule bespielt. Simone Kunz, Aline Weyel und Tobias Sommer haben Donnerstagabend bei der „Life-Wallpaper-Aktion“Erinnerungen der Galeriebesucher an die Wand projiziert. „Es ist eine erweiterte Ausstellungsfläche“, sagt Sauter. Kommende Woche wird Modedesignerin Sam (Samobie) in der Golden Glimmer Galerie Collagen zeigen. Öffnungszeiten Jeweils donnerstags bis samstags, 18 bis 22 Uhr.