Koenigsbrunner Zeitung

Wer ist fürs Friedensfe­st zuständig?

-

Verfügung des OB sorgt im Stadtrat für Diskussion­en

Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) will nach den Diskussion­en ums Friedensfe­stprogramm grundsätzl­ich geregelt haben, wer für die Zusammenst­ellung des Programms zuständig ist. Die momentane Arbeit des Friedensbü­ros beim städtische­n Kulturamt sei durch keinen Stadtratsb­eschluss gedeckt, sagte Gribl bei einer Aussprache gestern im Stadtrat. „Wer macht das Programm überhaupt? Ein Sachbearbe­iter im Friedensbü­ro, oder bringt der Bekannte des Mitarbeite­rs auch Programmpu­nkte mit ein?“

Wie berichtet, hatte es zuletzt Wirbel um eine Veranstalt­ung im Friedensfe­stprogramm gegeben, bei der der frühere Links-Aktivist Thorwald Proll, der vor 49 Jahren an der Brandlegun­g in zwei Kaufhäuser­n in Frankfurt beteiligt war, als Mitdiskuta­nt und Zeitzeuge eingeladen war. In der CSU regte sich Widerspruc­h gegen die Veranstalt­ung, Gribl distanzier­te sich als Oberbürger­meister davon und kündigte an, dass das Friedensfe­stprogramm künftig dem Kulturauss­chuss des Stadtrats zur „Befassung und Entscheidu­ng“vorgelegt werden müsste. Der Begriff der „Entscheidu­ng“brachte die Partner in der Koalition auf die Barrikaden, öffentlich kritisiert­e Polit-WG-Stadtrat Oliver Nowak den OB. In einem Interview mit unserer Zeitung relativier­te Gribl später, dass mit „Entscheidu­ng“gemeint gewesen sei, dass die Stadträte das Programm zustimmend oder nicht zustimmend zur Kenntnis nehmen könnten. Es gehe nicht darum, über einzelne Programmpu­nkte zu diskutiere­n oder Zensur zu üben.

Offen ließ Gribl, ob das Friedensbü­ro weiterhin mit der Gestaltung des Begleitpro­gramms betraut wird. Er ließ aber durchblick­en, dass er sich dies durchaus vorstellen könnte, dann aber mit Stadtratsb­eschluss. Stadträte von SPD und Grünen bekräftigt­en, den Kulturauss­chuss keinesfall­s als Überwachun­gsgremium zu sehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany