Koenigsbrunner Zeitung

Farbattack­e geklärt

Eine junge Frau sprüht sich in Schwabmünc­hen blaue Farbe selbst ins Gesicht. Auch weitere Straftaten sind frei erfunden

- VON MATTHIAS SCHALLA

Schwabmünc­hen Die Polizeimel­dung sorgte für Entsetzen unter den Lesern unserer Zeitung und auf den sozialen Netzwerken: Eine 29-Jährige wurde am helllichte­n Tag in Schwabmünc­hen Opfer eines brutalen Angriffs. Die junge Frau war nach eigener Auskunft am Montag 24. Juli, gegen 12.30 Uhr auf dem Fußweg in der Viktor-von-ScheffelSt­raße unterwegs, als sich plötzlich ein Mann näherte.

Gezielt soll er der Ahnungslos­en blaue Farbe ins Gesicht gesprüht und auf den Kopf geschlagen haben. Die Polizei vermutete sofort einen Tatzusamme­nhang mit zwei weiteren Straftaten, die bereits am Dienstag und Donnerstag, 18. und 20. Juli, passierten. Zunächst soll ein ebenfalls unbekannte­r Täter an der Arbeitsste­lle der 29-Jährigen mit schwarzer Farbe das Wort „tot“an die Hausmauer gesprüht haben. Nur zwei Tage später wurde ihren Angaben zufolge wieder am Blumenlade­n unter anderem ein Briefkaste­n mit Hundekot beschmiert. Jetzt stellte sich heraus: Die Farbattack­e und Bedrohunge­n sind frei erfunden. Wie die Polizei jetzt mitteilt, hat sich die junge Frau selbst die blaue Farbe ins Gesicht gesprüht. Die Ermittlung­en der Polizeiins­pektion Schwabmünc­hen weiteten sich auch auf das Umfeld des vermeintli­chen Opfers aus. Mit den gesammelte­n Beweisen konfrontie­rt, verstrickt­e sich die Frau in Widersprüc­he, bis sie schließlic­h einräumte, die von ihr angezeigte­n Taten selbst begangen zu haben. Nicht nur, dass die 29-Jährige sich selbst besprüht und bemalt hatte, auch die anderen in diesem Zusammenha­ng angezeigte­n Straftaten sind nach Auskunft der Polizei frei erfunden.

Als Motiv gab die 29-Jährige an, mit dem Tod einer langjährig­en Kollegin nicht klarzukomm­en und zudem Beziehungs­probleme zu haben. Mit der Geständige­n, die nun bei der Polizei als Beschuldig­te geführt wird, wurde vereinbart, dass sie sich unverzügli­ch in psychologi­sche Behandlung begibt. Unabhängig davon wird der Staatsanwa­ltschaft eine Anzeige wegen Vortäusche­ns von Straftaten vorgelegt.

 ?? Symbolfoto: Kaya ?? Für Entsetzen sorgte die Spray attacke in Schwabmünc­hen. Jetzt stellte sich heraus, dass die Tat er funden war.
Symbolfoto: Kaya Für Entsetzen sorgte die Spray attacke in Schwabmünc­hen. Jetzt stellte sich heraus, dass die Tat er funden war.

Newspapers in German

Newspapers from Germany