Eine Pause der ganz schnellen Sorte
1100 Biker fallen zur Mittagszeit in Klosterlechfeld ein und verlassen den Ort knapp zwei Stunden später mit lächelndem Gesicht. Unter ihnen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Auf ihn wartet eine Überraschung
Klosterlechfeld So etwas hat Klosterlechfeld noch nicht erlebt: so eine riesige Menschenmenge, so viele Fahrräder, so viel Polizei, so viel Sicherheit, so viele Ehrengäste, und das für einen Aufenthalt von nicht einmal zwei Stunden. Eine Radtour der besonderen Art machte auf dem Franziskanerplatz und darum herum eine schnelle Mittagspause, und das auch noch mit Überraschungen.
Die Vorbereitungen für die BRRadltour waren riesig, das Ergebnis Perfektion. Die Gemeinde, Vereine, Sicherheits- und Hilfsdienste, alle hielten zusammen und schufen ein tolles Ambiente für über 1100 hungrige und durstige Radler und eine Menge weiterer Gäste aus Klosterlechfeld und Umgebung, die den abgekämpften Bikern einen herzlichen Empfang bereiteten.
Wie ein nicht enden wollender Mückenschwarm fielen sie in die Lechfeldgemeinde ein, nur, dass die Radler bei ihrer Einfahrt in den Ort mit Jubelrufen willkommen geheißen wurden. Dann begann das, was sie schon von anderen Stationen kennen: anstehen an den Kassen und Verpflegungsstationen. Doch der Hunger und Durst aller wurde zügig gestillt. Und nicht nur das: Die Klosterlechfelder hatten ein tolles Programm zusammengestellt, das begeisterte. Da spielte nicht nur die Lutherband Kwaerthon, mit dabei der ehemalige Königsbrunner Pfarrer Alan Büching, da gab es auch noch einen Überraschungsmitspieler: Heinrich Bedford Strohm, evangelischer Landesbischof in Bayern. Ihm wurden auf der Bühne überraschend eine Geige und Noten in die Hand gedrückt, und los ging’s mit einer irischen Weise.
Seit Gersthofen war er mitgeradelt und hatte viel Spaß daran. „Das ist wie ein Tag Urlaub für mich. Ich bin leidenschaftlicher Radler, fahre jeden Tag mit meinem Bike zum Dienst, oft auch auf Termine.“Er war nicht der einzige Ehrengast, allerdings der einzige mitradelnde. SPD-Politiker nutzten die Gelegenheit ebenso wie andere kirchliche Würdenträger. Auch Regierungspräsident Karl Michael Scheufele zeigte sich von der Menge an Radlern begeistert und freute sich, dass die Tour diesmal als Highlight Schwaben hat.
Essen und trinken, das brauchten die Radler nach ihrer anstrengenden und heißen Fahrt von Gersthofen nach Klosterlechfeld. Einige ruhten danach unter schattigen Bäumen, andere erfrischten ihre müden Beine in einem Brunnen, viele hatten sich vorher schon über die Erfrischung bei der Ortseinfahrt aus einem Feuerwehrschlauch gefreut. Sie ergötzten sich nebenbei an den musikalischen Darbietungen, besonders der von Johnny Gibson, alias Johannes Scholz. Doch nicht nur das. Manche hatten noch so viel Kraft in den Beinen oder nutzten es als Lockerung für sie und tanzten spontan auf der Wiese zu den klassischen Rock-andRoll-Klängen des Klosterlechfelders. Zum Abschied in Richtung der Tagesetappe Landsberg spielte er einen Song von Johnny Cash, der dort während seiner Militärzeit als Funker stationiert war.
So schnell der Radlerschwarm gekommen war, so schnell war er nicht einmal zwei Stunden später mit vielen freundlichen Grüßen wieder verschwunden. Bürgermeister Rudolf Schneider hatte den gigantischen Auflauf in seiner Gemeinde genossen. Noch nie hatte er so viele hochrangige Ehrengäste, die sich alle ins Goldene Buch eintrugen, noch nie konnte er seinen schönen Ort so vielen Gästen aus nah und fern in so kurzer Zeit präsentieren und sie mit glücklichen Gesichtern wieder entlassen. Dann kam das große Aufräumen.
IBei uns im Internet Viele Bilder von der Radltour unter schwabmuenchner allgemeine.de
Die Erfrischung kommt aus einem Feuerwehrschlauch