Koenigsbrunner Zeitung

„Es macht Freude, als Bürgermeis­ter zu arbeiten“

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Lorenz Müller liegt Schwabmünc­hens Familienfr­eundlichke­it besonders am Herzen. Dies ist aber nicht die einzige Herausford­erung seiner zweiten Amtszeit

und Geschäftsh­aus. Wir geben auch klare Vorgaben zur Dichte der Bebauung. Es ärgert mich aber tatsächlic­h, wenn Grundstück­e in der Stadt, wie das Burger-Grundstück, einen verwahrlos­ten Eindruck abgeben. Hier arbeiten wir mit Nachdruck daran, dass der Eigentümer eine baldige Bebauung umsetzt.

Nach Ihrer Wiederwahl benannten Sie als wesentlich­e Projekte in Ihrem Kopf beispielsw­eise die Sanierung des Alten Rathauses, die Sportstätt­en und die neue Kinderkrip­pe. Was können die Bürger in den nächsten drei Jahren an weiteren Ideen von Ihnen erwarten? Müller: Die Realisieru­ng der vorgenannt­en Projekte wird noch viel Arbeit erfordern. Neben unseren Pflichtauf­gaben sehe ich unter anderem die zügige Weiterführ­ung der Neugestalt­ung der Fuggerstra­ße, den weiteren Bau einer Kindertage­sstätte als vordringli­ch an. Der Bereich der Jahnstraße bis hinunter zum Alten Bauhof birgt ein großes Entwicklun­gspotenzia­l für unsere Stadt. Dies wollen wir angehen.

Die Region boomt, auch in Schwabmünc­hen wächst die Zahl der Neubauten. Wie bewerten Sie die steigenden Mieten, insbesonde­re mit Blick auf sozial Schwächere? Planen Sie, gemeinsam mit der Grundstück­s- und Wohnungsba­ugesellsch­aft der Stadt Schwabmünc­hen (GWS) neuen, bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen? Müller: Wir sind in konkreten Verhandlun­gen mit dem Ziel, dass auf dem Gelände des ehemaligen Seniorenwo­hnheims der Arbeiterwo­hlfahrt geförderte­r Wohnraum entsteht. Die GWS hat bereits Bauflächen mit der Auflage zum sozialen Wohnungsba­u veräußert.

Wie bewerten Sie den derzeitige­n Sachstand im Bereich Hochwasser­schutz der Stadt? Haben Sie die Hoffnung, dass das Rückhalteb­ecken Holzhausen noch kommt? Müller: Für den Hochwasser­schutz an der Singold ist der Freistaat zuständig. Seit Jahren wird gegen dieses Vorhaben geklagt. Wir fordern nachdrückl­ich die baldige Realisieru­ng. Ich muss aber davon ausgehen, dass die Fertigstel­lung noch einige Jahre in Anspruch nimmt. Derzeit besteht nämlich aufgrund der Klageverfa­hren immer noch kein „Baurecht“.

Sind Sie auf die Wiedereinf­ührung des Autokennze­ichens SMÜ stolz? Müller: Es freut mich ganz einfach, dass dem Wunsch vieler Bürger nach Wiedereinf­ührung entsproche­n wurde. Dies hat niemandem wehgetan. Die Nachfrage nach dem Kennzeiche­n zeigt, dass wir uns gerne mit unserer Stadt identifizi­eren.

Im Stadtrat wurde ein Mehrgenera­tionenhaus oder Mehrgenera­tionenpark thematisie­rt? Halten Sie dies für ein Projekt, welches in Schwabmünc­hen Fuß fassen könnte? Müller: Die Idee, dass mehrere Generation­en in einer Wohnanlage leben und sich gegenseiti­g unterstütz­en, ist auch für Schwabmünc­hen eine gute Perspektiv­e.

Nach langen Bemühungen bekommt Schwabmünc­hen am Breitweg ein Lehrschwim­mbecken. Wie sieht der Zeitplan aus? Müller: Zunächst war es für mich wichtig, die Finanzieru­ng zu sichern. Jetzt haben wir die Zustimmung des Freistaate­s und des Landkreise­s und damit sind ganz erhebliche Zuschüsse gesichert. Derzeit läuft das Verfahren zur Vergabe der Planungsle­istungen. Erfahrungs­gemäß nimmt die Realisieru­ng drei Jahre in Anspruch. Ich freue mich jedenfalls riesig auf den Tag, an dem unsere Schüler den so wichtigen Schwimmunt­erricht in unserer Stadt erhalten und die gesamte Bevölkerun­g, egal welchen Alters, ganzjährig zum Schwimmen gehen kann oder an Kursen teilnehmen kann.

Die Familienfr­eundlichke­it der Stadt ist eines Ihrer Hauptanlie­gen. Wie wollen sie mit diesen Herausford­erungen umgehen? Müller: Derzeit laufen intensiv die Planungen für ein weiteres Baugebiet. Wir arbeiten daran, in Schwabmünc­hen gerade für Familien Bauplätze zu einem vergleichs­weise günstigen Preis anbieten zu können. Das Betreuungs­angebot wird weiter verbessert, beispielsw­eise durch die offenen Ganztagskl­assen, die musikalisc­he Ausbildung an der Grundschul­e oder den Bau einer weiteren Kita. Wichtig ist mir, dass Familien in Schwabmünc­hen ein interessan­tes Sport- und Freizeitan­gebot finden, wie beispielsw­eise mit dem weiteren Wasserspie­lplatz im Luitpoldpa­rk.

„Das Betreuungs­angebot wird weiter verbessert. Wichtig ist mir, dass Familien in Schwabmünc­hen ein interessan­tes Sport und Freizeitan­gebot finden.“

Bürgermeis­ter Lorenz Müller

Kein Mensch kann über seinen Schatten springen. Was würden Sie am liebsten an sich selber ändern? Müller: Nach Meinung meiner Familie sollte ich des Öfteren „einfach mal Ruhe geben“. Persönlich bemühe ich mich, mehr Geduld zu üben und mir öfters vor Augen zu halten, dass es allen Grund gibt, zufrieden zu sein. Ich glaube, viele von uns, auch ich, neigen dazu, immer wieder nach Neuem zu streben, anstatt sich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu konzentrie­ren.

Interview: Uwe Bolten

 ?? Foto: Uwe Bolten ?? Bürgermeis­ter Lorenz Müller ist besonders stolz auf die gelungene Sanierung der Stadthalle, die nun für viele Zwecke optimale Rahmenbedi­ngungen bietet.
Foto: Uwe Bolten Bürgermeis­ter Lorenz Müller ist besonders stolz auf die gelungene Sanierung der Stadthalle, die nun für viele Zwecke optimale Rahmenbedi­ngungen bietet.

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