Koenigsbrunner Zeitung

Operation am offenen Denkmal

- VON STEFAN KROG

Es ist eine Operation am offenen Denkmal, die die Stadtwerke in den kommenden Jahren umsetzen. Das Bahnhofsge­bäude zu unterquere­n, ist ein komplizier­tes und nicht risikolose­s Unterfange­n. Im Endeffekt gräbt man dem denkmalges­chützten Bau den Boden unter den Füßen weg und stellt ihn auf neue Fundamente.

Die Kritiker des Bahnhofsum­baus werden genau darauf schauen, ob dem Bahnhofsge­bäude etwas passiert, und zwar zu Recht. Der Mitte des 19. Jahrhunder­ts gebaute Bahnhof steht unter Denkmalsch­utz – auch wenn seit der Sanierung in den 80er Jahren vieles nicht mehr original ist, etwa die Betondecke­n. Und er ist eines der markanten Augsburger Gebäude.

Doch man muss sich vor Augen halten, dass auch eine Lösung, die kleiner wäre als der jetzt geplante Bahnhofstu­nnel für Fußgänger und Tram, Eingriffe unter dem Bahnhofsge­bäude nötig gemacht hätte. Wenn Tram und Zug näher zusammenrü­cken sollen, wie es die Grundphilo­sophie des ganzen Projekts ist, dann geht das nicht ohne Bauarbeite­n im Untergrund, weil Bahnsteige nun einmal unterirdis­ch erschlosse­n werden.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Dass die gewählte Variante komplex ist, zeigen schon die Kostenstei­gerungen und Bauzeitver­längerunge­n der vergangene­n Jahre. Ob der Kostenrahm­en gehalten werden kann, entscheide­t sich auch an den Arbeiten unter dem Bahnhofsge­bäude.

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