Als es noch um Millionen D Mark ging
Das machte im August 1977 Schlagzeilen. Neue Serie
Landkreis Augsburg In den Stauden begann der August vor 40 Jahren mit Aufräumen. Ein Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen hatte zuvor am Sonntagmorgen um 4 Uhr für heftige Überschwemmungen in den Stauden und dem Raum Schwabmünchen gesorgt. Ein Blitzeinschlag tötete bei Klimmach drei trächtige Kalbinnen. Verwüstet und überspült wurden zahlreiche Straßen und Grundstücke. Auch die Gesamtschule in Schwabmünchen verzeichnete durch einen verstopften Abfluss schwere Wasserschäden und eine überschwemmte Mensa.
Der Pegelstand der Schmutter bei Fischach erreichte 2,80 Meter und lag damit 20 Zentimeter über dem des letzten großen Hochwassers im Jahr 1940. Schleusen mussten geöffnet werden, die Schmutterbrücke auf der B 300 bei Dietkirch wurde aufgrund der steigenden Wassermassen gesperrt. Am Montag, 1. August verkehrten zwischen Markt Wald und Gessertshausen keine Züge mehr, stattdessen wurden Busse eingesetzt.
Der Gesamtschaden in Langenneufnach allein an öffentlichen Wegen und Einrichtungen könnte nach Schätzung des damaligen Bürgermeisters Remigius Heiß mehr als 1,5 Millionen Mark betragen. Heiß befürchtete allerdings, dass er damit immer noch weit unter der tatsächlichen Schadenssumme liegt. Um große Summen ging es aber auch in Großaitingen.
Großaitingens Haushalt klettert um 2,5 Millionen Mark
Wegen erheblicher Investitionen auf dem Straßenbau-und Kanalisationssektor stieg Großaitingens Haushalt sprunghaft um rund 2,5 Millionen Mark an. Dadurch ergab sich für die Gemeinde eine nachträgliche Verschuldung, die sich dennoch mit 482,50 Euro pro Kopf an der unteren Grenze dessen bewegte, was vergleichbare Gemeinden aufweisen. Kurz zuvor wurde in Bobingen der Ausbau der künftigen Hoechster Straße begonnen, meldete am 5. August 1977 unsere Zeitung. Die auf 680 Meter Länge und 7,50 Meter breite geplante Straße werde entlang des Wirtschaftswegs südlich der Krumbacher Straße verlaufen. Ein direkter Anschluss an den Werkparkplatz der Firma Hoechst mit Aus- und Einfahrmöglichkeiten nach Norden sei vorgesehen, hieß es. Die Baukosten wurden damals mit einer Million Mark berechnet. Für Verzögerungen sorgte Anfang August allerdings eine Wasserpumpe, die zeitweilig streikte.