Der Ärger wäre vermeidbar
Stimmt schon: Dass der letzte Bauabschnitt zur Umgestaltung der Hochstraße zwischen Brauerei und Kirchplatz heuer in Angriff genommen werde und was das kostet, war schon Thema in den Haushaltsberatungen. Wir berichteten zum Beispiel am 27. Februar. Und wie das konkret aussehen werde, zeigte die Stadt ab Ende April auf. Auch darüber berichteten wir samt Grafik.
Zum Ärgernis oder zur Geduldsprobe – je nach Gemütslage – wurde die Sache, als das Staatliche Bauamt sein Projekt nördlich des Minikreisels ankündigte. Damit hatten kein Bürger und Geschäftsmann gerechnet. Damit waren Läden, Betriebe und Häuser an der Hochstraße plötzlich von zwei Seiten abgehängt. Plötzlich tauchten dann in Parallelstraßen Halteverbotsschilder auf, deren Sinn erst nach einigen Tagen ersichtlich wurde.
Natürlich kann die Stadt die Schuld dafür auf das Staatliche Bauamt schieben. Sie könnte sogar zu Recht hinzufügen, im Sinne der Problembegrenzung darauf gedrängt zu haben, für die Bauarbeiten die Ferienzeit zu wählen. Das hat sie nämlich. Mehr hat sie vorab nicht tun müssen. Hätte sie aber trotzdem tun können. Wenn Dinge vorab angesprochen und gut erklärt werden, könnte man sich manche Aufregung und falsche Mutmaßung sparen.
Die Informationspolitik der Stadt ist geprägt von der Einstellung, auf klare Fragen klare Antworten zu geben. Doch Fragen lassen sich erst stellen, wenn das Thema bekannt ist. Man könnte Fragen oder Klagen auch zuvorkommen. In Bobingen ist vieles zur guten Entwicklung der Stadt geschehen. Doch das gut zu „verkaufen“, zu präsentieren und zu feiern, im Sinne eines Gemeinschaftswerks, fällt der Stadt oft schwer. Vielleicht gelingt es, wenn die Stadtdurchfahrt endlich komplett erneuert ist, diskutiert worden ist, ob und was sich an Bushaltestellen ändert, was die Stadt nach Übernahme der Trägerschaft zum Beispiel an der Einmündung der Wertachstraße noch verbessern könnte und was sonst noch an Themen auftauchen mag. Es könnte ja sein, dass das Ergebnis am Ende dann doch noch allen gefällt.