Bodensee: Sandskulpturen in Rorschach
Die Arionwiese im Schweizerischen Rorschach verwandelt sich vom 12. bis 19. August in einen Sandkasten für Große. Beim 19. Internationalen Sandskulpturenfestival, dem ältesten Europas, heißt es „Survival of the fittest – Der Stärkste überlebt“. SandskulpturenKünstler reisen aus Lettland, Holland, der Ukraine, Russland und den USA an, um aus 20 Tonnen Sand ihre Kunstwerke zu schaffen. Für Ungeduldige gibt es vom 16. bis 18. August von 17 bis 19.30 Uhr ein Speed-Carving. Der Eintritt auf das Gelände kostet fünf Franken, die Skulpturen sind bis 10. September zu sehen. Hobby-Sandbildhauer können sich im großen Sandkasten bedienen. Das achttägige Festival endet mit der Siegerehrung. Eine Jury vergibt am Abend des 19. August Preise, auch das Publikum kürt seinen Favoriten. »info www.sandskulpturen.ch Langsam keuchen wir die Straße von Scharnitz hinauf, Umdrehung für Umdrehung bringen wir unsere Räder immer höher ins Hinterautal. Bäume spenden Schatten bei hochsommerlichen 30 Grad. Dann öffnet sich der Blick auf das gewaltige Bergmassiv des Karwendel, und drunten im Tal fließt die noch junge türkisblaue Isar. Vorbei an Almwiesen mit grasenden Kühen geht es durch den autofreien Naturpark Karwendel auf der Suche nach dem Isarursprung.
Tatsächlich entdecken meine Frau und ich die Hauptquellen der Isar zwischen Moos und Felsen. Inmitten von alten Ahornbäumen fließen die Bächlein. Ganz klar und rein. Dieser Ort ist so schön, hier könnte man ins Philosophieren kommen. Über Dinge wie die Ursprünglichkeit unseres Lebens, unserer Natur. Wir füllen direkt an der Quelle unsere Wasserflasche mit reinstem Gebirgswasser – der ideale Durstlöscher und der Begrüßungsschluck für die kommende Radtour entlang der Isar: 299 Kilometer Raderlebnis pur.
Für den Rückweg nach Scharnitz brauchen wir deutlich weniger Zeit und können mit den zahllosen Radlern mit Elektroantrieb locker mithalten. Durch das Naturschutzgebiet „Riedboden“rollen wir nach Mittenwald mit seinem historischen Ortskern und dem Geigenbaumuseum. Schnell merken wir, dass der Isarradweg für alle Radlertypen interessant ist. Wir werden von sportlichen Kilometerfressern überholt, treffen Familien und unterhalten uns mit Ruhesuchenden, die einfach nur entschleunigen wollen – auf dem Rad oder auch zu Fuß. Wir haben ganz normale Straßenräder und das Gepäck ist in einem Anhänger verstaut. Viel brauchen wir nicht: Badesachen, Regencape, Kleidung für den Abendbummel, Waschbeutel, Erst-Hilfe-Set und Flickzeug. Auf unserer Tour entlang der Isar
In Niederbayern ist noch Zeit für ein „Grüß Gott“
von der Quelle bis zur Mündung bei Deggendorf erleben wir drei wesentliche Abschnitte: Oberbayern mit seinen mächtigen Bergen und der Postkartenidylle, München mit seinem pulsierenden Leben und Radlern, die nur auf sich schauen. Und Niederbayern, wo die Menschen noch Zeit für ein Grüß Gott und ein Lächeln haben.
Die Isar zeigt viele verschiedene Gesichter. Von der Alpenwelt Karwendel radeln wir nach Krün, wo Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama beim G7-Gipfel mit Weizenbier anstießen. Über Wallgau geht es zum eiskalten Bad im Sylvensteinspeichersee und zum „Internationalen Flößerdorf“Lenggries. Hier sollte man etwas Profil auf den Reifen haben, geht es doch ganz schön über Stock und Stein und so manche Steigung hinauf. Übernachtungen sind problemlos zu finden, lassen sich meist am gleichen Tag noch buchen.
An und Abreise mit der Bahn bis Scharnitz und zurück ab Plattling. Für die 299 km vom Isarurspung bis zur Mündung sollten mindestens fünf Tage eingeplant werden.
Sehenswert Seilbahnfahrten, Bade stopps, Stadtvisiten, Museums , Kir chen , Klöster und Schlösserbesichti gungen verlängern die Reisedauer entsprechend. Angesichts der prächti gen Naturkulissen und der Vielzahl von Biergärten macht ein großzügiges Etappen Zeitfenster Sinn.