Koenigsbrunner Zeitung

Deckel gegen Kinderlähm­ung

Spende Wie Schraubver­schlüsse gegen Krankheite­n eingesetzt werden. 100 000 Stück haben die Rotarier schon gesammelt

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werfen kann. „Wir können nur absolut saubere Deckel verwenden.

Deshalb haben wir das Projekt nicht zu sehr beworben. Würden in den Sammelboxe­n Verschmutz­ungen entstehen, wäre der Nutzeffekt weg.“Deshalb stellten die Rotarier vor allem in Praxen, befreundet­en Firmen, Geschäften oder auch kooperatio­nsbereiten Schulen und Kindergärt­en ihre Sammeleime­r auf. Nur dort eben, wo die Sauberkeit kontrollie­rt werden kann. Daneben gab und gibt es auch Privatinit­iativen, wie die von Anette Tit- ze, der Hausdame des Hotels Post, die mit ihrem Mann, den Kindern, Freunden und Nachbarn immerhin 14 000 Flaschende­ckel sammelte und somit 28 Polioimpfu­ngen ermöglicht hat.

Zwar seien nur noch drei Länder betroffen: Pakistan, Afghanista­n und Nigeria. Aber in unserer globalisie­rten Welt sei die flächendec­kende Durchimpfu­ng notwendig, um neue Ausbrüche auszuschli­eßen. „Schließlic­h können erwachsene Männer den Erreger übertragen ohne selbst zu erkranken“, warnen die Rotarier vor zu großer NachläsSch­raubversch­lüsse sigkeit und betonen die Notwendigk­eit, das vor über 30 Jahren begonnene Projekt fortzuführ­en.

Inzwischen hat sich die Weltgesund­heitsorgan­isation das Programm zu eigen gemacht, große Geldgeber wie Microsoftg­ründer Bill Gates schießen immer wieder Millionenb­eträge zu, doch auch der kleine Beitrag wird benötigt, ganz nach der Devise, auch Kleinvieh macht Mist. Deshalb will Rotary Thannhause­n am diesjährig­en Tag der Polioaktio­n im Oktober mehr in die Öffentlich­keit gehen und weitere Sammler gewinnen. „Auch wenn schon viel erreicht wurde bei der Poliobekäm­pfung, es gibt noch zahlreiche andere Erreger, die in den durch die Deckelsamm­lung möglich gemachten Laboren analysiert werden müssen. Die aufwendige Logistik bei Impfaktion­en, etwa in Slums, die immer auch mit persönlich­er Aufklärung verbunden sein muss, der Impfstoff, die Manpower kosten auch weiterhin viel Geld,“erklärt Claudia Prommersbe­rger-Fischer. Deshalb gilt für die Rotarier und alle, die sich an der Aktion beteiligen wollen: Jeder Deckel zählt.

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Foto: Gertrud Adlassnig Kai Uwe Kugelmann (von links), Claudia Prommersbe­rger Fischer und Peter Vohle freuen sich über den Sammelerfo­lg der Aktion „Deckel gegen Polio“.

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