Es darf nicht nur Kosmetik sein
Die Zahlen sprechen für sich. Städte und Gemeinden wachsen, die Bewohner werden immer älter. Richtig und wichtig ist es daher, sich dem demografischen Wandel zu stellen.
Nicht nur, dass Senioren lieber im gewohnten Umfeld bleiben und sich so lange wie möglich selbst versorgen möchten. Es ist auch eine Frage der Kosten. Betten oder Zimmer in einem Seniorenheim sind teuer. In den wenigsten Fällen reicht die Rente, andere Stellen müssen bezuschussen. Der „Marktplatz der Generationen“könnte ein guter Weg sein, um Kassen zu entlasten und vor allem, um mehr Lebensqualität zu ermöglichen. Doch die Maßnahme darf keine Kosmetik sein. Denn die aktuelle Praxis zeigt oft ein anderes Bild, wie das Beispiel einer 84-Jährigen verdeutlicht.
Die Seniorin ist nach einer Wirbelfraktur und einer Knieoperation kaum mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen. Vor allem die Körperpflege ist ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich, da in ihrer Mietwohnung statt einer begehbaren Dusche nur eine unüberwindliche Badewanne steht. „Wohnraumanpassung“heißt das Zauberwort.
Doch jeglicher Antrag auf Bezuschussung für einen Umbau scheitert am Widerstand der Kassen und des Vermieters. Und dies einzig und allein aus dem Grund, weil im Paragrafendschungel, Vorschriftendickicht und Antragsformularwald keine pragmatische und günstige Lösung zu finden ist. Dies darf es beim „Marktplatz der Generationen“nicht geben.