Wege in die Ewigkeit
Gemeinderat Das neue Wegekonzept zur Neugestaltung des Lagerlechfelder Friedhofes sowie der Ausbau der Lechfelder Straße beschäftigten die Kommunalpolitik. Warum keine Entscheidung getroffen wurde
Das Ortsbild für die nächsten Jahrzehnte prägen
Graben Die Ausweisung zusätzlicher Bauplätze in Lagerlechfeld hat zur Folge, dass sich die Fläche der Friedhofserweiterung nach Norden um die Hälfte reduziert. Damit müssen die bisherigen Planungen der Friedhofsvergrößerung einschließlich einer zentral gelegenen Aussegnungshalle neu überdacht werden, so Bürgermeister Andreas Scharf. Und es geht nicht nur um Platz: „Wir dürfen nicht nur die Möglichkeiten der Wegführung bedenken, auch die Wünsche der Bürger nach möglichen Bestattungsmodalitäten müssen berücksichtigt werden“, sagte Scharf im Gemeinderat. Wie in vielen anderen bayerischen Orten seien auch in der Kommune vermehrt Urnenbeisetzungen zu verzeichnen, ebenso gehörten beispielsweise Beisetzungen in Baumbereichen oder anonyme Beisetzungen zu den nachgefragten Beisetzungsformen, ergänzte Scharf.
Die nun zu diskutierenden Varianten, vorgelegt vom Ingenieurbüro Steinbacher-Consult, sehen entweder eine fischförmige Wegestruktur unter Einbeziehung des bestehenden von West nach Ost verlaufenden Weges mit Integration einer Aussegnungshalle oder eine gerade, querverlaufende Weggestaltung mit Aussegnungshalle unmittelbar an der nördlichen Begrenzung des Friedhofs vor.
Die Nutzung der dann ehemaligen Aussegnungshalle, beispielsweise als überdachte Urnenwände, war ebenfalls eine kurz angesprochene Variante. Da die Entscheidung für die nächsten Jahrzehnte eine Relevanz habe, forderte der Bürgermeister die Gemeinderäte nicht sofort zu einer Entscheidung auf, sondern bat sie, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen
„Als Mindestziel für die nächste Zeit sollten wir die Gestaltung des geplanten Westzuganges und die Randeingrünung der Nord- und Westseite realisieren. Diese Maß- nahmen können unabhängig vom Wegeplan umgesetzt werden“, appellierte Scharf. Dem konnte der Gemeinderat folgen, in den nächsten Sitzungen wird das Thema zur Entscheidung erneut auf die Tagesordnung gesetzt.
Neue Entwicklungen zeichnen sich ebenfalls im Straßenbau ab. Laut Aussage des Bürgermeisters habe das Staatliche Bauamt die Rah- menbedingungen erläutert, nach denen der geplante Ausbau der Lechfelder Straße zu 60 Prozent mit Fördermitteln bezuschusst werden könnte.
Dabei sei der Hauptfördergrund die Verbesserung der Verkehrssicherheit. „Dazu muss beispielsweise die Fahrbahn durchgehend eine Breite von 6,20 Meter aufweisen, ein Hochbord von mindestens sechs Zentimeter Höhe angelegt werden und ein durchgehender Gehweg vorhanden sein“, zählte er auf. Weiterhin sei ein Lückenschluss mit dem Rathaus notwendig und es dürfe keine verkehrsrechtliche 30erZone geben. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit einem normalen Verkehrsschild sei jedoch möglich, ergänzte er.
„Die Ortsdurchfahrt wird das Ortsbild für die nächsten Jahrzehnte prägen. Wir werden die Ausführung deshalb intensiv beraten und dann entscheiden, ob die Förderung beantragt wird“, sagte Scharf. Auch könne die Zurückstellung des Ausbaus des Rathausplatzes eine mögliche Konsequenz sein. Das Gremium stimmte zu, das Planungsbüro mit einer Alternativplanung aufgrund der Förderrichtlinien zu beauftragen.
Der aktuelle Sachstand des Feuerwehrbedarfsplanes der LechfeldGemeinden wurde auf einer interkommunalen Sitzung ausführlich erläutert (wir berichteten). Für die Gemeinde Graben bestehe derzeit kein Handlungsbedarf aus feuerwehrtechnischer Sicht, resümierte der Bürgermeister. „Wir müssen uns im Rat dennoch Gedanken darüber machen, ob wir in Zukunft Bauvorhaben, die über mehr als acht Meter Brüstungshöhe verfügen, das gemeindliche Einvernehmen erteilen können“, sagte er.
Ab dieser Höhe sei ein zweiter Rettungsweg bauseits vorzusehen, wenn die örtlichen Feuerwehren nicht über eine Drehleiter verfügten, benannte er den Grund. Stephan Hammer (Freie Wähler) gab zu Bedenken, dass eher dem Personalgerüst ein Augenmerk zu schenken sei, da es gemäß Plan zwar ausreiche, dennoch sehr knapp bemessen sei. Ebenfalls werde der Altersstruktur der Wehrleute in Zukunft mehr Beachtung geschenkt werden müssen.
Einstimmung wurde der Bedarfsplan durch den Gemeinderat für den Bereich Graben beschlossen.