Krankenkasse wirbt für Schutzimpfung
Diese Vorsorge ist für Kinder wichtig. Kasse erstattet Kosten für empfohlene Impfungen
Landkreis Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich vorgenommen, den Masernvirus bis zum Jahr 2020 weltweit auszurotten. Doch die Kinderkrankheit bricht immer wieder aus – auch in Deutschland. So wurden in Deutschland allein in diesem Jahr bereits deutlich mehr Erkrankungen registriert als 2016. Darauf weist die Krankenkasse Barmenia hin und ruft Eltern auf, auf den Impfschutz ihrer Kinder zu achten.
In Deutschland gibt es keine Impfpflicht. „Dennoch sind Eltern verpflichtet, zu einer Impfberatung beim Kinderarzt zu gehen“, sagt Ernst Gistl, Bezirksdirektor und Krankenversicherungsexperte der Barmenia Versicherungen in Augsburg. „Gehen sie nicht, müssen sie mit einer Geldbuße von 2500 Euro rechnen.“Außerdem können Kitas und Schulen Kinder ausschließen, wenn sie nicht geimpft sind.
Welche Impfungen empfohlen werden, gibt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-KochInstitut regelmäßig bekannt. Einen Impfkalender bekommen Eltern zusammen mit dem Impfpass und dem Untersuchungsheft nach der Geburt ihres Kindes. Darin steht auch, wann der richtige Zeitpunkt für die jeweiligen Impfungen ist.
„Sämtliche Kosten für empfohlene Impfungen werden von der Krankenkasse erstattet, sowohl die Erstimpfungen als auch die Auffrischoder Ergänzungsimpfungen“, sagt Gistl. Diese Impfungen sind besonders wichtig: Masern zählen zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. Gerade bei Säuglingen, die noch nicht geimpft werden können, kann eine Erkrankung besonders gefährlich sein. Die erste Impfung wird für Kinder ab zwölf Monaten empfohlen, die zweite Impfung bis zum zweiten Geburtstag. Sie komplettiert den Schutz.
In bestimmten Regionen gegen FSME impfen
Häufig erfolgt die Impfung in Kombination gegen Mumps und Röteln mit dem sogenannten MMR-Impfstoff. Eine weitere bekannte Erkrankung ist Tetanus. Sie ist deshalb so gefährlich, weil der Erreger weit verbreitet ist. Die Bakterien können mehrere Jahre im Erdboden, auf Holzsplittern oder Dornen überleben. Eine kleine Wunde reicht für eine Infektion bereits aus. Deshalb sollten Säuglinge und Kleinkinder möglichst früh einen Schutz erhalten. Die STIKO empfiehlt die erste Impfung ab der neunten Woche. Der eingesetzte Impfstoff schützt gleichzeitig vor Diphtherie, Polio, Keuchhusten und Hepatitis. Ein paar Jahre später erfolgt die Auffrischung. Zusätzlich sollten Kinder in betroffenen Regionen wie Bayern gegen FSME geimpft werden. Der Impfstoff schützt gegen Entzündungen des zentralen Nervensystems, die durch einen Zeckenbiss übertragen werden können.