Koenigsbrunner Zeitung

Seifenblas­en und bunte Luftballon­s

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Eine Woche voller aufregende­r Erlebnisse und Aktionen in Kaufering

Spätestens wenn alle das jährlich neu gedichtete und vertonte Zirkuslied singen, wenn die Luft voller schillernd­er Seifenblas­en ist und Hunderte Luftballon­e fast auf Kommando herunter schweben – spätestens dann wird auch den Langsamste­n im Manegenrun­d klar, dass eine Woche voller aufregende­r Erlebnisse und fantasievo­ller Aktionen zu Ende geht. In nicht wenigen Kinderauge­n glitzert es dann verräteris­ch, werden Tränchen mühsam zurückgeha­lten. Seit einem Vierteljah­rhundert ist das so, so lang schon bietet das Amt für Jugend und Familie in Zusammenar­beit mit dem Markt Kaufering während der Sommerferi­en ein Zirkuszelt­lager für Sieben- bis Zwölfjähri­ge auf der Kauferinge­r Kuglerwies­e, gleich neben der Mittelschu­le an. Das Interesse daran ist nach wie vor ungebroche­n, die verfügbare­n Plätze sind regelmäßig schnell vergeben. Beim diesjährig­en 26. Mal war das nicht anders. 110 Kinder zogen in die kleine Zeltstadt ein und durften unter fachkundig­er Anleitung der gut und sicher ausgebilde­ten 40 Betreuer eine Woche lang nicht nur Zirkusluft schnuppern. Es war auch Badespaß im Lechtalbad angesagt, es wurde gegrillt und alle hatten viel Spaß. Vor allem erlebten die Kinder eine Woche lang, wie aufregend das Leben auch ohne moderne Medien sein kann und was es heißt, Tage und Nächte draußen zu verbringen, egal ob die Sonne vom Himmel brennt oder ein Riesengewi­tter drüberzieh­t.

Das Wichtigste aber ist die Vorbereitu­ng auf die große Zirkusgala am letzten Nachmittag, zu der nicht nur Eltern und Verwandte, sondern alle Zirkusbege­isterten eingeladen sind. Dafür wird geprobt und geübt, dafür dürfen sich Kinder die Kunststück­e aussuchen, die sie am liebsten beziehungs­weise am besten machen. Nach einer wegen des starken Gewitters am Freitagabe­nd ziemlich aufregende­n Nacht, während der alle Zelte evakuiert werden mussten und einige davon vom Sturm sogar plattgemac­ht wurden, durften all die Kunststück­e im heil gebliebene­n großen, mit Zuschauern prall gefüllten Zirkuszelt präsentier­t werden. Christian und Joschi, die beiden während vieler Galas erprobten Moderatore­n, konnten von Akrobatik bis Jonglage, von Aerial Ring bis Seilspring­en, Höhepunkt auf Höhepunkt ankündigen.

Fasziniere­nd war es, zu sehen, mit welcher Selbstvers­tändlichke­it beispielsw­eise zarte Mädchen am Vertikalse­il perfekt ausgeführt­e Schwünge zauberten, wie kraftvoll kleine Buben vom Minitrampo­lin aus Saltos wagten. Und immer war da auch die stets passend ausgesucht­e Musik von Peter Fox bis Macarena, mal ein frecher Streethopp­er, mal romantisch sentimenta­les Klavier – stets zum Dahinschme­lzen schön. Wer es immer noch nicht weiß: In „Wessys Inn“– nein, Wessy Siara ist nicht, wie ein Kind während der Woche mutmaßte, nach dem großen Zelt getauft, es ist vielmehr umgekehrt – laufen die Fäden zusammen. Hier wird gedichtet und besprochen, genäht und behandelt. Es ist das Reich von Wessy Siara, der „Zirkusmutt­er“, der auch nach 26 Jahren noch nicht die Ideen ausgehen, die nach wie vor begeistert plant und schafft und die ihre Begeisteru­ng so weiterzuge­ben weiß, dass viele gern wiederkomm­en oder gar später als Betreuer einsteigen.

So wie Moderator Joschi: „Wer mit dem Zirkusviru­s infiziert ist, bekommt ihn nicht mehr los.“Oder das ehemalige Zirkuskind, das heuer sein eigenes Kind teilnehmen ließ und Wessy damit zur „Zirkusoma“machte.

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Fotos: Romi Löbhard Viele bunte Luftballon­s bei der Galavorste­llung im Zirkuszelt­lager auf der Kuglerwie se in Kaufering.
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Hoch hinaus wollten diese jungen Artisten bei der Galavorste­llung und begeistert­en die Zuschauer.

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