Koenigsbrunner Zeitung

Schwabmünc­hen im Zeichen des Singoldsan­ds

- VON MATTHIAS SCHALLA

Pünktlich hat gestern das Singoldsan­d Festival an der Geyerburg begonnen. Und auch das Wetter spielte mal wieder mit. »Lokales

Friedlich und ausgelasse­n feiern die Besucher den ersten Tag des Singoldsan­d Festivals in Schwabmünc­hen an der Geyerburg. Heute um 15.30 Uhr geht es weiter

Schwabmünc­hen Pünktlich um 15.30 Uhr ist es so weit. Lässig wie die ersten eintrudeln­den Besucher erklingen die Töne der Bass-Drum von Louis Lonesome & The Walking Dead auf der Strandbühn­e. Der Ansturm auf das Singoldsan­d Festival hält sich in diesem Jahr in Grenzen. Aus gutem Grund. „Im Vergleich zum Vorjahr gibt es keinen freien Verkauf an der Tageskasse mehr“, sagt Sebastian Baiter, Sprecher des ehrenamtli­chen Organisati­onsteams. Und wer eines der begehrten Tickets ergattern konnte, wusste ja, dass er, wenn er auf das Gelände komme, nicht anstehen und weder hoffen noch bangen muss.

So entspannt wie der Beginn des Festivals, so schnell füllte sich aber das Gelände. Für Helga Huber eine gute Gelegenhei­t, sich erst einmal in aller Ruhe einen Überblick zu verschaffe­n. Die 76-Jährige ist gestern das erste Mal auf dem Festival und zusammen mit ihrer Tochter Christine Kerker um die Geyerburg. „Es ist unglaublic­h und einfach nur fantastisc­h, was die Jugendlich­en hier geschaffen haben“, sagt die Seniorin. Zwar treffe die Musik nicht unbedingt ihren Geschmack, „aber ich will trotzdem alles sehen und finde, es ist ein sehr schönes Miteinande­r“, lobt die 76Jährige.

Beschwerde­n einiger Anwohner über den Lärmpegel kann die Seniorin nicht vollziehen. „Es ist doch nur zwei Tage im Jahr“, sagt sie. Diese Beeinträch­tigung sei vergleichb­ar, wenn der eigene Nachbar Geburtstag feiere. „Das toleriert man doch auch und feiert einfach mit.“Ein ganz besonderes Interesse hat natürlich ihre Tochter an dem Festival. „Mein Sohn hat beim Aufbau mitgeholfe­n“, sagt Christine Kerker. Nun wolle sie sich auch davon überzeugen, „dass er auch alles gescheit gemacht hat“, sagt sie mit einem Augenzwink­ern. Dies ist of- fenbar der Fall. Ein ruhiger Nachmittag war es aber auch für das Team des Sicherheit­sdienstes United Security aus Augsburg. „Das Singoldsan­d Festival ist immer super friedlich“, sagt einer der 15 Mitarbeite­r. Ab 19 Uhr verstärken fünf weitere Kräfte das Sicherheit­steam. Eingreifen muss bis Redaktions­schluss aber niemand, es bleibt wie immer friedlich. Der Schwabmünc­hner Fotograf Lothar Zull kennt auch den Grund.

„Die Originalit­ät des Festivals gefällt mir sehr gut“, sagt der Künstler. Man merke sofort, dass es die Leute mit viel Herzblut und sehr gerne organisier­en. Ins gleiche Horn stößt auch Schwabmünc­hens Buchhändle­r Albert Schmid, der zusammen mit seinem Sohn das Festival besucht. Er ist zum ersten Mal vor Ort und dies aus einem ganz besonderen Grund. „Von wegen Lisbeth“, sagt er und meint damit die Berliner Band, die vor allem durch ihren Indie-Pop und Rock mit elekschlen­dert trischer Harfe und Steel-Drum überzeugt. Doch ganz im Sinne des Festivals gibt es auch noch einen zweiten Grund. „Ich will den Altersdurc­hschnitt steigern“, sagt er. Beim Theaterbes­uch in Augsburg sei er nämlich stets derjenige, der den Durchschni­tt senkt.

Bis Schmid und die immer größere Besuchersc­har sich aber gegen 22.30 Uhr „Lisbeth“widmen können, werden sie bestens mit „Endlich Blüte“aus der Nachbarsta­dt Augsburg unterhalte­n. Die vier Jungs heizen mit ihrer Mischung aus frischem Deutschroc­k mit einem guten Schuss Punk und einer Prise Babababuuu und ihren eigenen Texten den bei knapp 30 Grad ohnehin schon schwitzend­en Besuchern ordentlich ein. Doch dafür gibt es ein tolles Gegenmitte­l. Eines, das es nur in Schwabmünc­hen an der Geyerburg gibt: ein erfrischen­des Bad in der lässig wie die Töne von der Bühne dahinsprud­elnden Singold. »Kommentar

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