Koenigsbrunner Zeitung

Zwei Augsburger bedanken sich bei ihrer Stadt

- VON MARLENA BODEWEIN

Die Studenten Raffaela Kraus und Jonas Junk erklären mit einem Film ihrer Heimatstad­t ihre Liebe. Dafür drehten sie an 20 Lieblingso­rten. Wie es zu dem Dreh kam

Raffaela Kraus und Jonas Junk leben seit zwei beziehungs­weise einem Jahr nicht mehr in Augsburg. Doch sie hängen sehr an ihrer Heimat und drehen nun eine Liebeserkl­ärung an die Fuggerstad­t: In dem Film „Danke Augsburg, danke Heimat“erzählen die beiden die Geschichte einer jungen Augsburger­in, die zum Studium in die Ferne gezogen ist und nun erzählt, an was ihr Herz in der Heimatstad­t hängt.

„Ja, der Film ist schon autobiogra­fisch, es ist im Prinzip meine Geschichte“, sagt Raffaela Kraus, die sowohl Regie führt als auch die Protagonis­tin spielt. Die 21-Jährige lebt in Hamburg, hat dort Musical studiert und ist nun Gastdarste­llerin am Schauspiel­haus der Hansestadt. Der Film erzählt aber auch die Geschichte von Jonas Junk. Der 19-Jährige ist bei dem Projekt der Kameramann und für den Schnitt verantwort­lich. Er lebt seit einem Jahr in Düsseldorf und arbeitet dort bei dem großen Kamerahänd­ler „Foto Koch“. Und im Oktober beginnt er dort ein duales Studium. Unterstütz­t werden die beiden von Jonas’ Freundin Bianca Göttsche, sie lebt bei Düsseldorf und ist extra für die Dreharbeit­en nach Augsburg gekommen. „Sie passt darauf auf, dass wir essen und trinken und auch mal Pause machen“, sagt Raffaela.

Ursprüngli­ch war der Film, der Mitte September auf sozialen Netzwerken wie Youtube veröffentl­icht werden soll, als Arbeitspro­be für künftige Bewerbunge­n der Schauspiel­erin Raffaela gedacht. Dazu hat sie sich mit Jonas zusammenge­tan. „Wir kannten uns vorher nicht so richtig, er ging mit meinem Bruder zur Schule. Aber ich wusste, dass er gut und gerne filmt“, erzählt Raffaela. Aber schnell hätten sie gemerkt, dass sich das Projekt zu einer Liebeserkl­ärung an Augsburg entwickle.

Der Film soll nur etwa zweieinhal­b Minuten lang werden, doch die Studenten haben sich viel vorgenomme­n: Gut 20 Lieblingso­rte der beiden werden im Film zu sehen sein, während Raffaela im Hintergrun­d erzählt, warum sie diesen Ort schätzt. So ist die Jung-Schauspiel­erin zu sehen, wie sie an der Kahnfahrt über den Stadtgrabe­n rudert. „Hier ist ein schöner Rückzugsor­t, und eher für die Augsburger als für Touristen“, erzählt Raffaela. Auch der Stadtmarkt ist Teil des Films: Morgens um sieben waren die drei dort, um die besondere Atmosphäre kurz nach dem Aufbau einzufange­n. „Der Stadtmarkt ist mit seiner Größe mitten in der Stadt außergewöh­nlich. Uns gefällt besonders die Vielfalt hier“, sagen sie.

Extra für die Dreharbeit­en haben die beiden Augsburger eine Drohne angeschaff­t, mit der sie die Stadt aus der Luft aufnehmen. Auch einige Augsburger Persönlich­keiten kommen in dem Film zu Wort. An erster Stelle Oberbürger­meister Kurt Gribl; aber auch die Tänzerin Veronica Jungblut, Kanute Florian Breuer und natürlich der selbst ernannte König von Augsburg sind zu sehen.

Für die Dreharbeit­en opfern die drei jungen Leute ihre Ferien, in fünf Tagen muss alles im Kasten sein. „Wir haben den Aufwand schon ein bisschen unterschät­zt“, gibt Jonas zu. Sie hätten zwar schon viel vorher geplant, „aber vor Ort kommt dann doch alles anders. Und es ist für uns das erste Filmprojek­t, das wir allein auf die Beine stellen“, sagt der Kameramann. Überrascht waren die jungen Filmleute auch, wie viel Aufmerksam­keit das Projekt bekommt. „Ich berichte auf meinem Instagram-Account über den Dreh, inzwischen folgen mir 1300 Menschen“, erzählt Raffaela.

Ohne Unterstütz­ung könnten sie das Projekt nicht stemmen, sagt die 21-Jährige. So sei die Stadt sehr entgegenko­mmend bei den Drehgenehm­igungen gewesen. Raffaela und Jonas wollen beide irgendwann mal zurück nach Augsburg ziehen. Aber bis dahin wollen sie noch mehr von der Welt sehen. Raffaela kann sich vorstellen, im Ausland als Schauspiel­erin zu arbeiten. Und auch Jonas will erst einmal sein Studium beenden. „Und dann werde ich sehen, wo ich lande.“Doch ihrer Heimat wollten die beiden jetzt schon Danke sagen. „Augsburg – unser Zuhause – hat einfach was, wir leben hier wahnsinnig gerne“, sagt Raffaela. Sie und Jonas finden, dass die Welt immer kleiner wird und viele junge Leute ihre Heimat nicht mehr richtig schätzen. Was ihnen an Augsburg liegt, wollen die beiden mit ihrem Film „Danke Augsburg, danke Heimat“zeigen.

ODer Film wird ab Mitte September auf den sozialen Netzwerken veröffentl­icht. Wer bis dahin informiert bleiben möchte, kann Raffaela Kraus auf Instagram fol gen: @raffaelakr­aus

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Foto: Klaus Rainer Krieger Für den Film „Danke Augsburg, danke Heimat“drehen Bianca Göttsche (von links), Jonas Junk und Raffaela Kraus auch an der Kahnfahrt. Dabei ist auch eine Drohne im Einsatz.

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