Diesel-Verbot wäre nicht angemessen
Nun also auch Augsburg. Die Deutsche Umwelthilfe hat bereits mit Klagen in mehreren Großstädten für Wirbel gesorgt. Der Verband will Druck machen, um die Qualität der Luft zu verbessern. Und das gelingt ihm auch. In drei Städten hat er zuletzt Entscheidungen erwirkt, bei denen sich die Gerichte klar für Diesel-Fahrverbote positioniert haben. Der Verband zielt damit vor allem auf die Autoindustrie und den Skandal um manipuliere Diesel-Autos ab. Es soll nicht dabei bleiben, dass einfach die Steuerungsprogramme der Autos aktualisiert werden. Der Verband fordert eine technische Aufrüstung bei der Abgasreinigung.
Flächendeckende Diesel-Fahrverbote in vielen deutschen Großstädten wären für die Autofirmen eine Katastrophe. Vor diesem Hintergrund ist auch der jüngste Vorstoß der Deutschen Umwelthilfe zu sehen. Der Druck soll nach dem großen Diesel-Gipfel in Berlin, mit dessen Ergebnis die Umweltschützer nicht zufrieden sind, wohl nochmal deutlich erhöht werden. Augsburg wird deshalb jetzt auch als eine der Städte benannt, gegen die sich der Verband eine Klage vorstellen kann. Es sieht aber ganz so aus, als ob andere Städte das viel eher fürchten müssten. Ein Diesel-Fahrverbot für Augsburg wäre in der aktuellen Situation auch nicht angemessen: Die Grenzwerte werden zwar an einigen Stellen überschritten. Aber bei Weitem nicht so massiv wie anderorts, wo Fahrverbote ernsthaft diskutiert werden. Dazu kommt, dass die Stadt bereits Anstrengungen unternimmt, um die Abgasbelastung der Luft zu senken. Ein wenig Zeit muss man ihr dabei schon lassen.