Koenigsbrunner Zeitung

Diesel-Verbot wäre nicht angemessen

- VON JÖRG HEINZLE

Nun also auch Augsburg. Die Deutsche Umwelthilf­e hat bereits mit Klagen in mehreren Großstädte­n für Wirbel gesorgt. Der Verband will Druck machen, um die Qualität der Luft zu verbessern. Und das gelingt ihm auch. In drei Städten hat er zuletzt Entscheidu­ngen erwirkt, bei denen sich die Gerichte klar für Diesel-Fahrverbot­e positionie­rt haben. Der Verband zielt damit vor allem auf die Autoindust­rie und den Skandal um manipulier­e Diesel-Autos ab. Es soll nicht dabei bleiben, dass einfach die Steuerungs­programme der Autos aktualisie­rt werden. Der Verband fordert eine technische Aufrüstung bei der Abgasreini­gung.

Flächendec­kende Diesel-Fahrverbot­e in vielen deutschen Großstädte­n wären für die Autofirmen eine Katastroph­e. Vor diesem Hintergrun­d ist auch der jüngste Vorstoß der Deutschen Umwelthilf­e zu sehen. Der Druck soll nach dem großen Diesel-Gipfel in Berlin, mit dessen Ergebnis die Umweltschü­tzer nicht zufrieden sind, wohl nochmal deutlich erhöht werden. Augsburg wird deshalb jetzt auch als eine der Städte benannt, gegen die sich der Verband eine Klage vorstellen kann. Es sieht aber ganz so aus, als ob andere Städte das viel eher fürchten müssten. Ein Diesel-Fahrverbot für Augsburg wäre in der aktuellen Situation auch nicht angemessen: Die Grenzwerte werden zwar an einigen Stellen überschrit­ten. Aber bei Weitem nicht so massiv wie anderorts, wo Fahrverbot­e ernsthaft diskutiert werden. Dazu kommt, dass die Stadt bereits Anstrengun­gen unternimmt, um die Abgasbelas­tung der Luft zu senken. Ein wenig Zeit muss man ihr dabei schon lassen.

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