Koenigsbrunner Zeitung

Messebauer zieht aufs Lechfeld

- VON MICHAEL LINDNER

Jungbauten verlegt seinen Firmensitz nach Graben. Was das Unternehme­n aus Haunstette­n zu diesem Schritt bewegt und für wann der Standortwe­chsel geplant ist

Graben Hermes ist die derzeit größte Baustelle auf dem Lechfeld. Der Paketdiens­t Hermes baut seit Februar dieses Jahres ein Logistikze­ntrum in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zu Amazon, Lidl und DHL. Die Baustelle in dem Gräbinger Gewerbegeb­iet ist seit Monaten nicht zu übersehen. Doch nicht nur bei Hermes wird fleißig gewerkelt. Einige Meter weiter entsteht gerade ein weiterer Rohbau – dabei handelt es sich aber um keinen Großkonzer­n. Die regionale Firma Jungbauten wird noch in diesem Jahr auf das Gewerbegeb­iet ziehen.

Grabens Bürgermeis­ter sprach in der Vergangenh­eit immer wieder von einer gesunden Mischung zwischen großen Logistikze­ntren sowie kleinen und mittleren Unternehme­n. Zu der zweiten Sorte gehört der Betrieb Jungbauten, der derzeit noch im Augsburger Stadtteil Haunstette­n seinen Firmensitz hat. Die Schreinere­i, die auf Messe- und Ladenbau spezialisi­ert ist, wurde von Patrick Jung vor zehn Jahren gegründet. Vor fünf Jahren wandelte sie der Geschäftsf­ührer in eine GmbH um, nun wird der Firmensitz nach Graben verlegt. Der Umzug hat mehrere Gründe, verrät Jung.

Das Unternehme­n ist derzeit auf drei Standorte aufgeteilt. In Haunstette­n ist die Produktion, in Königsbrun­n stehen zwei Lagerhalle­n – im Gewerbegeb­iet Nord und Süd. Alle drei Gebäude sind vom Unternehme­n gepachtet. In Graben werden in den nächsten Monaten Verwaltung, Produktion und Lager zusammenge­führt. „Wir sparen uns damit in Zukunft einige Wege“, sagt Jung.

Doch das ist nicht der einzige Grund, der für eine Verlegung spricht. In erster Linie sei es der Grundstück­spreis gewesen, gibt der Jungbauten-Geschäftsf­ührer zu. Dieser sei in Graben nur etwa halb so hoch wie in Haunstette­n gewesen. Zudem sei die Infrastruk­tur am neuen Standort besser. Auf einer Fläche von 5500 Quadratmet­ern entsteht nur der Firmensitz. Das Areal könnte sogar noch größer werden, das Unternehme­n hat sich ein Nachbargru­ndstück reserviert. Erst wenn ein anderer Interessen­t dieses kaufen möchte, muss Jung entscheide­n, ob er die 2500 bis 3000 zusätzlich­en Quadratmet­er noch möchte oder nicht.

Bei der Firma Jungbauten sind momentan 18 Personen angestellt, drei mehr als noch im vergangene­n Jahr. Eine weitere Stelle wird noch geschaffen. Durch die Personalau­fstockung wird das Projekt vom Freistaat Bayern aus Mitteln des Europäisch­en Fonds für regionale Entwicklun­g gefördert. Jung sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass das Unternehme­n ab dem 1. September 2018 mit der Ausbildung beginnen möchte. Nach derzeitige­m Stand würde es jeweils einen Auszubilde­nden als Schreiner sowie im kaufmännis­chen Bereich geben.

Die ersten Arbeiten in Graben haben im Mai begonnen, seit vergangene­r Woche nehmen die Gebäude langsam Gestalt an. Derzeit sieht man schon große Teile des Verwaltung­straktes sowie der Produktion­shalle, das Hackschnit­zelsilo ist auch fast fertig errichtet.

Der Umzug von Augsburg nach Graben ist für Mitte November dieses Jahres geplant. Jung rechnet damit, dass das Unternehme­n dann etwa zwei Wochen lang nicht produktion­sfähig ist. Der Zeitpunkt des Standortwe­chsels ist geschickt gewählt, denn: „Ende November sind keine Messen“, sagt Jung. Im Frühjahr nächsten Jahres wird es voraussich­tlich eine Eröffnungs­feier geben.

 ?? Foto: Michael Lindner ?? Die Arbeiten am neuen Firmensitz in Graben des Unternehme­ns Jungbauten sind be reits in vollem Gange.
Foto: Michael Lindner Die Arbeiten am neuen Firmensitz in Graben des Unternehme­ns Jungbauten sind be reits in vollem Gange.
 ??  ?? Patrick Jung
Patrick Jung

Newspapers in German

Newspapers from Germany