Auch Hunde haben Heuschnupfen
Wenn das Haustier sich überall kratzt, ist das manchmal eine Allergie. Wie Besitzer dann am besten reagieren
Allergien sind nicht nur Sache der Menschen, auch Haustiere leiden darunter. Hunde sind am häufigsten betroffen. Labrador Nero etwa hat daheim in der Wohnung viele Beschwerden. Er schläft schlecht, ist nervös, kratzt und beißt sich am ganzen Körper. Manchmal fügt er sich dabei tiefe, blutende Wunden zu. Seine Besitzer dachten an Flohbefall. Aber auch nach der Flohbehandlung hörte der Juckreiz nicht auf. Dann kam heraus: wurden. Äußere Allergieauslöser sind etwa Hausstaubmilben, Pollen, Flohspeichel, Waschmittel, Wolle, Stroh oder andere Haustiere. Zu den inneren zählen Futtermittel wie Fisch, Fleisch, Milch, Getreide, Konservierungsmittel, Farbstoffe, aber auch bestimmte Medikamente.
Der Verlauf einer Allergie kann Hinweise auf die Ursache geben. Tritt der Juckreiz nur im Frühling auf, stehen die Pollen unter Verdacht. Auch Flohbiss-Allergien, unter denen 15 bis 20 Prozent aller Hunde leiden, werden in der Regel in warmen Jahreszeiten schlimmer. Betroffene Hunde haben starken Juckreiz am Schwanz und knabbern oft an der Schwanzwurzel. Eine Allergie gegen Hausstaubmilben ist hingegen das ganze Jahr hindurch gleich schlimm. Die Anzeichen für eine Futtermittelalnommen lergie: Der Hund kratzt sich vor allem an den Ohren und im Gesicht. Manchmal sind kleine Bläschen zu sehen, in denen sich Flüssigkeit befindet. 20 Prozent jener Futtermittelallergiker, die Probleme mit der Haut haben, leiden zusätzlich unter Durchfall und Erbrechen.
Vom Verdacht bis zur endgültigen Diagnose einer Futtermittelallergie ist es ein langer Weg. Er lohnt sich, denn Diagnose und Therapie gehen Hand in Hand. Das Zauberwort heißt „Eliminationsdiät“. Los geht es damit, dass das Tier von einem Tag auf den anderen ein Futter bekommt, das es vorher noch nie gefressen hat. Als Proteinquelle bietet sich beispielsweise Wild an, manche Hunde mögen auch Hüttenkäse, Tofu oder weißen Fisch. Gute Kohlenhydratquellen sind Reis oder Kartoffeln. Die radikale Diät muss sechs bis acht Wochen durchgehalten werden. Auch Leckerlis sind tabu, sie würden das Ergebnis verfälschen. Geht der Juckreiz in der Testzeit zurück, steht die Diagnose fest und das Tier kann sich erholen. Nach und nach kann dem Diätfutter immer wieder ein Bestandteil zugefügt werden, bis alle notwendigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente beisammen sind. Im Idealfall lässt sich ein ausgewogenes Fertigfutter finden.
Trotz aller Medizin: Die beste Therapie ist es, den Kontakt zwischen Tier und Auslöser zu verhindern. Bei Futtermitteln oder Flöhen geht das leicht, bei Pollen oder Hausstaub schwieriger. Medikamente helfen, aber über längere Zeiträume sind die Nebenwirkungen schwerwiegend. Eine Hyposensibilisierung ist dann der beste Schritt. Anhand der Ergebnisse des Allergietests werden im Labor Lösungen hergestellt, die geringe Mengen des Allergens enthalten. Sie werden dem Hund über Wochen gespritzt. So lernt der Körper, mit dem Allergen umzugehen. Heilbar ist die Allergie nie.