Zahnimplantate sind nicht für jeden geeignet
Experten empfehlen genaue Überprüfung
Tübingen/Köln Durch einen Unfall oder etwa durch Parodontitis kann es passieren: Ein Zahn geht verloren. Mit einer Krone allein ist es nicht immer getan. Damit der Zahnersatz überhaupt hält, benötigt er erst einmal ein stabiles Fundament auf künstlicher Basis: ein Implantat, also eine künstliche Zahnwurzel. Es wird wie eine Schraube in den Kieferknochen gebohrt. Darauf befestigt der Arzt den Zahnersatz. Das klingt unkompliziert. Aber ein Implantat eignet sich längst nicht für jeden Patienten. Zudem haben Implantate ihren Preis. Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt zwar Zuschüsse für den Zahnersatz, nicht aber für die Implantation. Dabei kommen schnell mehrere tausend Euro zusammen.
„Der Patient sollte sich den vorgesehenen Eingriff vom Zahnarzt genau erklären lassen und sich auch eine Zweitmeinung einholen“, rät Bettina Sauer von der Stiftung Warentest, die kürzlich Implantologen getestet hat. Denn: Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Theoretisch kann jeder zugelassene Zahnarzt implantieren. Damit er es aber auch praktisch beherrscht, muss er es lernen. Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich (DGI) als Fachgesellschaft zertifiziert Mediziner, die nach einer umfangreichen Ausbildung eine Prüfung bestanden haben, als Implantologen. Auch Oralchirurgen mit Zusatzqualifikation sowie Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen sind ausgewiesene Experten.
Es gebe Alternativen zu einem Implantat – eine Prothese oder eine Brücke. Implantate können zehn, aber auch bis zu 20 Jahre und länger halten. Die Voraussetzung dafür ist aber eine optimale Pflege. Das Gebiss und damit auch das Implantat müssen zweimal täglich gereinigt werden. Sonst drohen Entzündungen, und das Implantat muss entfernt werden.