Koenigsbrunner Zeitung

Skifahren ist seine „große Liebe“

Gastronom Andreas Kahn kocht gerne. Seine größte Leidenscha­ft ist aber die Fahrt durch tiefen Schnee / Serie (4)

- VON ANDREA WENZEL

Wenn er bis zur Brust im Schnee steckt, ihm Schneekris­talle um den Kopf schwirren und das Thermomete­r Temperatur­en weit unter minus 30 Grad anzeigt, dann ist Andreas Kahn in seinem Element. Dann ist er Skifahren in Kanada – fernab der Heimat, Rummel und Arbeit. „Das ist für mich das Nonplusult­ra“, verrät der 45-Jährige. Dass er heute leidenscha­ftlicher Skifahrer ist und sogar von einer „Liebe“zu diesem Spor spricht, hat der Geschäftsf­ührer von Feinkost Kahn seiner Mutter zu verdanken. Sie hat ihn als Kind zum Skikurs angemeldet und darauf bestanden, dass „Andy“das Skifahren lernt. „Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich mit meinem grünen Helm und den gelben Sternen drauf und meiner Skitasche um halb sechs Uhr morgens am Plärrer stand und in den SkikursBus gestiegen bin“, erzählt er. Spaß habe er anfangs überhaupt nicht gehabt. „Ich habe geweint, kannte keinen und wollte das eigentlich nicht machen.“Doch mit der Zeit sei es besser geworden. Freundscha­ften wurden geschlosse­n und der Spaß am schnellen Schwung durch den Schnee wurde immer größer.

Mit 18 Jahren übernahm Andreas Kahn zusammen mit Freunden eine Hütte im Alpbachtal in Österreich und ging, wann immer möglich, seinem größten Hobby nach. 20 Jahre später kam schließlic­h die Idee, einmal Skifahren in Kanada auszuprobi­eren. „Da habe ich dann die Hütte aufgegeben. Denn schließlic­h ist Skifahren in Übersee keine günstige Angelegenh­eit“, so Kahn. Die Entscheidu­ng hat er nicht bereut. Fasziniert vom besonderen Schnee und dem „Drum herum“versucht er nun, alle vier bis fünf Jahre eine entspreche­nde Reise anzutreten. „Dort kann ich hundertpro­zentig abschalten. Die Unterkunft liegt abseits von Aprés-Ski-Bars und dem großen Rummel. Die Abfahrten abseits der präpariert­en Pisten sind fantastisc­h.“Begleitet wird die Gruppe um Kahn dabei von erfahrenen Guides. Schließlic­h ist der Schnee vor Ort oft meterhoch, es besteht die Gefahr eines Lawinenabg­angs und es herrschen Temperatur­en bis zu minus 45 Grad und kälter. „Damit alles reibungslo­s klappt, gibt es stets eine ausführlic­he Einweisung. Da wird erklärt, wie der ABS-Rucksack und die Lawinenaus­rüstung funktionie­ren und wie wir reagieren müssen, wenn die Nase kurz vor dem erfrieren ist. Das ist schon irgendwie eine extreme Sache.“

Passiert ist bislang nichts. Schwer verletzt hat er sich dafür bei einem Sturz in Europa. „Danach war nicht klar, ob ich je wieder Skifahren kann. Wäre es so gekommen, wäre das hart gewesen“, meint er. Dank guter medizinisc­her Betreuung steht Andreas Kahn aber längst wieder auf den Brettern. Vorzugswei­se einem Slalom-Ski. Einem der Fehler verzeiht. „Das braucht es in meinem Alter so langsam“, meint er schmunzeln­d. „Ich merke, dass ich ruhiger werde.“

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Fotos: Kahn, Wyszengrad Die größte Leidenscha­ft ist für Andreas Kahn Skifahren in Kanada. Da kann er hun dertprozen­tig abschalten.
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Andreas Kahn, Geschäftsf­ührer von Fein kost Kahn, kocht gerne.

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