Baustellenlärm in der unterrichtsfreien Zeit
An den städtischen Schulen gibt es in den Sommerferien einige Schönheitsreparaturen. Bei den Großprojekten sieht dies zwangsläufig anders aus. Ein Überblick zeigt, welche Arbeiten bald beendet sind
Schüler und Lehrer machen Ferien. Vom Schulalltag wollen sie gegenwärtig wohl eher wenig wissen. Wenn Mitte September das schulische Leben in den städtischen Schulen wieder beginnt, hat sich zumindest in einigen Gebäuden etwas getan. Wie immer zur Ferienzeit nutzt die Stadt die unterrichtsfreie Phase, um kurzfristig Mängel zu beseitigen, dringend nötige Sanierungen im kleineren Rahmen anzugehen. Unabhängig davon laufen die teils jahrelangen Sanierungen und Modernisierungen an den Schulen. Sie sind Bestandteil des Förderprogramms „300 Millionen Euro für unsere Schulen“. Zum aktuellen Sachstand gibt Gerald Federle vom städtischen Bildungsreferat einen Überblick.
Neben den Großprojekten werden während der Sommerferien auch kleinere Reparaturarbeiten im Bereich des laufenden Bauunterhalts durchgeführt. Gleiches gilt für die jährlich stattfindenden Schulhausvernetzungen und die Beschaffung neuer EDV-Ausstattungen. Unter anderem laufen folgende Projekte, die bis Mitte September abgeschlossen sein sollen.
Berufsschule II Bodenbelag und Beleuchtung im Sekretariat werden hier erneuert. 20 000 Euro fallen dafür an.
Fachakademie für Hauswirtschaft Ein Teil der alten Fenster wird erneuert. 33 000 Euro sind dafür angesetzt.
Kerschensteiner Schule Die Grund- und Mittelschule im Hochfeld soll künftig vor möglichen Gewittern und deren Folgen besser geschützt sein. Daher wird der Blitzschutz erneuert. Die Kosten betragen 46000 Euro.
Holbein Gymnasium Mit 390000 Euro, die anfallen, ist es eine der teuersten Sofortmaßnahmen in den Ferien. Mit diesem Geld werden die Toiletten, die im Gebäude Salzstadl untergebracht sind, saniert. Das Holbein-Gymnasium ist in der Hallstraße.
Summen ganz anderer Höhe fallen an, wenn es um umfangreiche Sanierungen und Modernisierungen einzelner Bildungseinrichtungen geht. Neun Großprojekte sind nach Auskunft von Federle derzeit im Gang. In der Summe sind es rund 40 Millionen Euro, die in unterschiedlich hohen Beträgen investiert werden. In einzelnen Schulen stehen die Arbeiten unmittelbar vor dem Abschluss, wie eine Auflistung der Großinvestitionen zeigt.
Grundschule Vor dem Roten Tor Hier wird eine Einfachturnhalle neu gebaut. Hinzu kommt der Ausbau zur Ganztagsschule. 5,3 Millionen Euro sind veranschlagt. Die Arbeiten laufen seit dem Vorjahr. Die Fertigstellung ist im Jahr 2018 geplant.
Wittelsbacher Grundschule Auch diese Schule wird zur Ganztagsschule ausgebaut. Der Kostenpunkt liegt bei 4,4 Millionen Euro. Der zeitliche Fahrplan orientiert sich an der Roten-Tor-Grundschule. Auch hier sollen im nächsten Jahr die Arbeiten abgeschlossen sein. Schneller geht es mit der Brandschutzsanierung. Im Herbst dieses Jahres ist sie voraussichtlich abgeschlossen. Kosten: 1,8 Millionen Euro.
Werner Egk Grundschule Die Grundschule in Oberhausen wird zur Ganztagsschule ausgebaut. Es gibt eine Mensa samt zusätzlicher Räume. 2,7 Millionen Euro fallen dafür an. Die vorbereitenden Arbeiten haben begonnen, 2018 soll die Erweiterung abgeschlossen sein.
Berufsschulzentrum Es ist eine der teureren Einzelmaßnahmen. Für die Brandschutzsanierung fallen Ausgaben von 7,5 Millionen Euro an. Im Jahr 2014 wurde mit den Arbeiten begonnen, im nächsten Jahr sollen sie abgeschlossen sein.
Hans Adlhoch Grund und Mittel schule Vier Jahre Bauzeit sind für das Gesamtpaket angesetzt, das die Sanierung und Modernisierung der Schule in Pfersee vorsieht. Fast neun Millionen Euro fallen an. Mit den Arbeiten wurde 2016 begonnen, 2019 soll alles fertig sein.
Eichendorff Grundschule Sanierung und Modernisierung des Gebäudekomplexes in Haunstetten stehen an. 5,9 Millionen Euro sind dafür aufzubringen. Die Arbeiten laufen bis 2018.
Westpark Grundschule In einen Erweiterungsbau, der auf die steigenden Schülerzahlen zurückzuführen ist, werden 1,85 Millionen Euro investiert. Die Arbeiten haben unlängst begonnen. Auch in diesem Fall soll 2018 alles fertig sein.
Drei Auen Grundschule Die Schule in Oberhausen wird um einen Pavillon erweitert. 800 000 Euro werden ausgegeben. Die Arbeiten stehen vor dem Abschluss. Die Fertigstellung soll kurz nach Schuljahresbeginn im September sein.
Gymnasium bei St. Anna Hier geht es um die Sanierung und Modernisierung der naturwissenschaftlichen Fachräume. Die Arbeiten laufen seit dem Vorjahr, sie sollen noch in diesem Jahr beendet werden. 2,1 Millionen Euro sind fällig.
Das Bildungsförderprogramm, das vom Freistaat Bayern unterstützt wird, sieht weitere Großprojekte vor, die in nächster Zeit angepackt werden sollen. Die Planung dafür läuft. So ist unter anderem die Sanierung und Modernisierung des Rudolf-Diesel-Gymnasiums für elf Millionen Euro vorgesehen, die Schiller Grund- und Mittelschule wird saniert und soll als Ganztagsschule ausgebaut werden. Kostenpunkt dafür im ersten Bauabschnitt: 8,1 Millionen Euro. »Kommentar
Projekt „300 Millionen Euro für unsere Schulen“ist bis zum Jahr 2030 angelegt. Die Stadt Augsburg will dieses Geld in ihre 70 Schulen investieren. Gegenwärtig besuchen 35 000 Schüler diese Einrichtun gen.
Unterstützung Der Freistaat ist am Projekt finanziell maßgeblich beteiligt. Die Fördersätze liegen zwi schen 55,5 bis 70,5 Prozent.
Arbeiten Es geht nicht allein um bauliche Modernisierungen, wenngleich sie einen Schwerpunkt bilden. Der Brandschutz ist ein wichtiger Aspekt, dies gilt ebenso für die Barrierefreiheit. Sanierungsbe dürftig sind die Sanitäranlagen an vielen Schulen. Um die Aufent haltsqualität zu erhöhen, werden Au ßensportanlagen und Pausenhöfe neu geschaffen. (möh)