Koenigsbrunner Zeitung

Ärger ums stille Örtchen

- VON THOMAS WUNDER

Die Toilette in der Aussegnung­shalle des Kauferinge­r Friedhofs muss saniert werden. Über den Ersatz wird diskutiert

Kaufering Ein Friedhof ist ein Ort der Stille. Ein „stilles Örtchen“suchen Besucher dort oft vergebens. Öffentlich­e Toiletten gibt es eher selten. In Kaufering, auf dem Gottesacke­r im Westen der Marktgemei­nde, steht seit Juni eine Mobiltoile­tte im Eingangsbe­reich. Das stört so manchen Friedhofsg­änger. Dabei will die Gemeinde den Bürgern nur einen Service bieten. Denn die Toilettena­nlage im Inneren der Aussegnung­shalle muss dringend saniert werden. Weil die WCs während der Arbeiten nicht zugänglich sind, wurde die Mobiltoile­tte aufgestell­t.

Hermann Bader ist in der Marktgemei­nde für den Hochbau zuständig. Er kennt die Anrufe von Bürgern, die sich an dem neuen WC stören. Dabei sei die Mobiltoile­tte sogar mit einem Waschbecke­n ausgestatt­et, also quasi eine Luxusausfü­hrung. Am 11. September sollen die Arbeiten an der Toilettena­nlage beginnen, vier bis sechs Wochen werden sie laut Bader dauern. „Bis Allerheili­gen sind wir auf alle Fälle fertig“, sagt er auf Nachfrage.

In der laut Hermann Bader Mitte der 1970er-Jahre erbauten Aussegnung­shalle sind zwei Besucher-Toiletten und ein Personal-WC vorhanden. Seit der Eröffnung sei so gut wie nichts verändert worden. Probleme mit dem Abfluss in den Besucher-Toiletten gebe es schon länger, weil die Grundleitu­ng beschädigt sei. Aber bislang habe man sich immer wieder behelfen können. Wie Bader sagt, wurde der Kanal von Mitarbeite­rn einer Reinigungs­firma mit einer Spirale freigeräum­t. Danach habe das Abwasser wieder ablaufen können. „Das geht jetzt nicht mehr“, sagt Bader. Und so mussten im Mai eine Besucher-Toilette und das Personal-WC gesperrt werden.

Die Sanierung ist durchaus aufwendig. Denn eine Sanierung mit sogenannte­n Inlinern, bei denen das Rohr mit einer in Harz getränkten Gewebematt­e vollständi­g ausgekleid­et wird, ist laut Bader nicht möglich. „Wir müssen die Betonplatt­e komplett entfernen“, sagt er. Für die Komplettsa­nierung, die auch eine Erneuerung der Toilettena­nlagen beinhaltet, sind im Haushalt der Marktgemei­nde Kosten in Höhe von rund 40 000 Euro vorgesehen.

Aufgrund vieler anderer Maßnahmen im Hochbau war die Sanierung der Toiletten in der Aussegnung­shalle nicht vorrangig behandelt worden, wie Hermann Bader sagt. Mit der Genehmigun­g des Haushalts ging die Gemeinde in die Ausschreib­ung. Die gestaltete sich gar nicht so einfach, wie Dritte Bürgermeis­terin Gabriele Hunger sagt, die Bürgermeis­ter Erich Püttner vertritt. Es hätten sich nur wenige Baufirmen für die Arbeiten beworben. Doch nun könne Mitte September damit begonnen werden.

Ab dann steht den Besuchern des Friedhofs ausschließ­lich die Mobiltoile­tte zur Verfügung, sagt Hermann Bader. Sie sei bereits im Juni aufgestell­t worden, damit bei größeren Beerdigung­en nicht nur ein WC zur Verfügung steht. Die Mobiltoile­tte werde zudem wöchentlic­h, bei Bedarf auch häufiger, gereinigt.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Eine Mobiltoile­tte steht seit Juni auf dem Friedhof im Kauferinge­r Westen. So mancher Besucher stört sich daran. Doch die Gemeinde schafft nur Ersatz, wenn ab 11. September die Toilettena­nlage im Inneren der Aussegnung­shalle saniert wird.
Foto: Thorsten Jordan Eine Mobiltoile­tte steht seit Juni auf dem Friedhof im Kauferinge­r Westen. So mancher Besucher stört sich daran. Doch die Gemeinde schafft nur Ersatz, wenn ab 11. September die Toilettena­nlage im Inneren der Aussegnung­shalle saniert wird.

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