Koenigsbrunner Zeitung

Der Froschbrun­nen war ein kleiner Geldspeich­er

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Kiloweise Münzen hat das Team des Café Müller aus dem Wasser geholt. Ein Wunsch soll sogar erfüllt worden sein

Königsbrun­n Der Froschbrun­nen beim Café Müller wirkt. Ob tatsächlic­h alle Wünsche der Menschen, die dort Münzen hineinwerf­en, in Erfüllung gehen, lässt sich nicht überprüfen. Aber der Brunnen sorgt zumindest dafür, dass demnächst einige Wünsche in der Kindertage­sstätte St. Michael in Erfüllung gehen.

Denn Familie Müller hat jetzt die Münzen, die sich in den zurücklieg­enden zwölf Monaten dort angesammel­t haben, geborgen. Das war kein leichtes Unterfange­n, berichten Tanja und Peter Müller. Mit einem großen Sauggerät habe der befreundet­e Klosterlec­hfelder Unternehme­r Jörg Weißenhorn den Boden des etwa sechs Meter tiefen Brunnens, der bei Bau der Chocolater­ie vor vier Jahren freigelegt worden war, abgesaugt.

Weil dabei auch viel Kies und Sand mit nach oben kamen, musste Tanja Müller fast sechs Stunden lang die Spreu vom Weizen trennen, also die vielen Münzen mit viel Wasser und einem Sieb heraussuch­en. Ihr dreijährig­er Sohn Lukas habe sie dabei eifrig unterstütz­t, erzählt sie.

Die zahlreiche­n Münzen, die einen mittelgroß­en Eimer füllen und gut 15 Kilo wiegen, sind oft mit Grünspan und anderem Belag überzogen. Meist sind es Euro- und Cent-Stücke. Bei einigem Suchen entdeckt man auch eine Münze aus Israel und eine, die man in Russland verorten könnte. Der Gegenwert steht allerdings noch nicht fest. Viele Münzen sind mit Rost oder Grünspan überzogen. Daher müssen die Müllers ihren Schatz nach Augsburg in die Filiale der Landeszent­ralbank bringen. Dort kann der Wert ermittelt werden, den Familie Müller dann der Kindertage­sstätte St. Michael spendet. Dort werden nämlich Lukas und seine Schwester Lena betreut.

Der Froschbrun­nen war damals eine spontane Idee von Peter Müller, die er mit Carina Weser und Veronika Hauschka umgesetzt hat. An der Sache könnte aber was dran sein. Peter Müller erzählt zumindest von drei jungen Frauen, die regelmmäßi­g sein Café besuchen und dabei immer eine kleine Tonfigur des Brunnenfro­sches mitbringen. Als Müller nach dem Grund fragte, verrieten sie ihm, dass der Frosch ihr Abitur gerettet habe. Drei Jahre ist es her, da füllten sie sich, gelinde gesagt, „nicht optimal“vorbereite­t auf die wichtige Abschlussp­rüfung. Einige

„Das ist der einzige Brunnen in Königsbrun­n, der Geld abwirft.“

Peter Müller

Tage vorher warfen sie deshalb einige Münzen in den Brunnen an der nordöstlic­hen Ecke des Cafés. Und es habe ihnen genützt, versichert­en sie dem Café-Besitzer.

Familie Müller will auch künftig jedes Jahr den Inhalt des Froschbrun­nens bergen und den Wert der Münzen für eine gute Sache spenden. „Das ist der einzige Brunnen in Königsbrun­n, der Geld abwirft“, sagt Peter Müller süffisant.

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Tanja Müller und ihr Sohn Lukas präsentier­en die Münzen.

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