Koenigsbrunner Zeitung

Konsequenz aus Mordserie

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Meldestell­e für Patienten gefordert

Oldenburg Angesichts der Mordserie des früheren Krankenpfl­egers Niels Högel hat die Patientenb­eauftragte der Bundesregi­erung ein besseres vertraulic­hes Meldesyste­m in Krankenhäu­sern gefordert. Es sei wichtig, dass Menschen, die einen bestimmten Verdacht hätten, eine Ansprechst­elle hätten, sagte Ingrid Fischbach (CDU). Dorthin könnten sie Vermutunge­n melden, ohne Angst haben zu müssen, als „Denunziant­en dazustehen“.

Nach neuesten Ermittlung­sergebniss­en soll Högel über Jahre hinweg mindestens 90 Patienten auf Intensivst­ationen in den Krankenhäu­sern von Oldenburg und Delmenhors­t ermordet haben. Die tatsächlic­he Zahl der Morde könnte sogar noch höher sein, hieß es.

Die Ermittlung­en ergaben auch, dass Kollegen und Vorgesetzt­e in den Kliniken wegen der auffällige­n Häufung von Todesfälle­n schon sehr früh Verdacht schöpften, aber nicht einschritt­en. Inzwischen sind frühere Verantwort­liche der Oldenburge­r Klinik angeklagt. Für Forderunge­n nach weiteren Konsequenz­en sei es noch zu früh, sagte Fischbach, die Parlamenta­rische Staatssekr­etärin im Bundesgesu­ndheitsmin­isterium ist. An welchen Stellen genau Fehler passierten, müsse aber noch herausgefu­nden werden. Erst dann könnten auch konkrete Verbesseru­ngen erfolgen.

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