Pegida will in Augsburg demonstrieren
Zwei Kundgebungen auf dem Rathausplatz?
Die islamfeindliche Pegida-Bewegung will im September erstmals auch in Augsburg demonstrieren. Für Samstag, 16. September, ist bei der Stadt eine entsprechende Veranstaltung angemeldet worden. Die Initiatoren kommen aber nicht aus Augsburg, sondern vom Münchner Pegida-Ableger. Dort gehen Anhänger der Bewegung seit Anfang des Jahres 2015 immer wieder auf die Straße. Nach anfänglichen Protesten mit teils über 1000 Teilnehmern fanden sich zuletzt aber noch einige Dutzend Demonstranten ein, darunter waren regelmäßig zahlreiche polizeibekannte Rechtsextremisten. In Augsburg wollen die Pegida-Aktivisten am Abend gegen 20 Uhr am Rathausplatz eine Kundgebung abhalten. Dann soll ein Zug durch die Maximilianstraße, die Adenauer-Allee über den Königsplatz und am Theater vorbei wieder Richtung Rathaus führen.
Die Stadt sieht nach Informationen unserer Zeitung aktuell keine Handhabe, um den Auftritt zu verhindern. Inzwischen ist auch eine Gegendemonstration angemeldet worden. Das Augsburger Bündnis
Momentan keine Handhabe, den Auftritt zu verhindern
für Menschenwürde, die SPDNachwuchsorganisation Jusos und die Gewerkschaftsjugend der IG Metall wollen zum Protest gegen Pegida aufrufen. Sie wollen sich direkt am Rathausplatz gleichzeitig mit Pegida versammeln. Ob es dazu kommt, ist allerdings noch unklar. Stadt und Polizei könnten dagegen Sicherheitsbedenken haben. Auf Anfrage unserer Zeitung sagte der städtische Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD), es solle Anfang nächster Woche Gespräche zwischen den Behörden und den Anmeldern der Demonstrationen geben, um eine Lösung zu finden.
Die Pegida-Bewegung – das Kürzel steht für „patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“– entstand im Jahr 2014 in Dresden und hat dort auch den größten Zulauf. Eine eigene Gruppe trat in Augsburg seither nicht auf. Es gibt bislang nur eine Seite mit einem entsprechenden Namen im sozialen Netzwerk Facebook. Das aktuelle Titelbild dort zeigt aber keine Augsburger Ansicht, sondern das historische Rathaus der württembergischen Stadt Esslingen. Der Dieselmotor ist momentan eines der heiß diskutiertesten Themen. We gen des hohen Ausstoßes von Kohlen stoffmonoxid fordern viele Politiker ein Fahrverbot für dieselbetriebene Fahr zeuge. Gegner eines Verbots sehen da durch die Wirtschaft in Gefahr. Aber was denken eigentlich die Menschen in Augsburg darüber? Wir haben uns auf der Straße umgehört.
Bild/Interview: Max Wagner
Ganz ehrlich, das ist nur von der Politik aufgebauscht. Der Diesel ist nicht schlimmer als der Benziner. Solche Fahrverbote finde ich deshalb auch falsch. Man sollte eher die Elektroautos fördern, da ist bisher die Technik viel zu wenig ausgereift. Wenn das besser wäre, würden sich die Leute auch von allein keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr kaufen. Ich bin da relativ unentschlossen. Generelle Fahrverbote für die Innenstädte wären wahrscheinlich am besten. Und da wäre mir dann die Wirtschaft auch egal, der Umweltschutz ist wichtiger. Wir haben ja bekanntlich nur eine Umwelt, die müssen wir schützen. Deshalb wäre definitiv das Rad auch am besten, ich benutze selbst meistens mein Fahrrad. Einerseits braucht es keine Fahrverbote für Autos. Höchstens für diese Motorroller und so weiter, also die richtigen Stinker. Das wäre viel besser und sinnvoller. Andererseits ist dieser Übergang von kein Verbot zu Verbot praktisch über Nacht viel zu schnell. Wenn müsste man langsam anfangen, zum Beispiel an Wochenenden und nicht sofort dauerhaft. Das ganze Problem haben eindeutig die Automobilhersteller zu richten, und zwar auf ihre Kosten. Außerdem müssen die Konzernchefs büßen. Kleinbetrüger müssen das, dann müssen das die großen Betrüger auch, und etwas anderes sind sie nicht. Da kann der Verbraucher nichts dafür. Und von der Politik bin ich auch noch enttäuscht, die müssten helfen. Die Diesel gehören weg, die Benziner gehören aber genauso weg. Wenn, dann noch die E-Autos. Da müsste dann aber auch das Stromnetz besser werden, zudem müsste der Strom aus erneuerbaren Energien kommen. Das wäre das Wichtigste. Die beste Lösung ist und bleibt jedoch das Rad. Ich bin deshalb permanenter Radfahrer und gesund ist es ja auch. Ein Fahrverbot ist nicht verkehrt, aber es ist schade für die Geschädigten. Da müsste eindeutig mehr von den Autoherstellern kommen, vor allem in Hinblick auf Nachrüstung. Es ist gut, dass die E-Mobilität gefördert wird. Der Umstieg geht bloß nicht von heute auf morgen. Man muss einfach einen Schritt in diese Richtung machen, dann finden sich Lösungen.
52, Augsburg 68, Augsburg 63, Augsburg 80, Augsburg 71, Augsburg 26, Weil am Schongau
Mein Mann fährt einen Diesel und wir wollten ihn schon weggeben. Das ist echt eine Frechheit mit den Fahrverboten, es gibt schlicht und ergreifend viele Menschen, die können sich kein neues Auto leisten. Vor allem aufgrund des Wertverfalls. Man bräuchte zumindest Ausnahmegenehmigungen für Besuche beim Arzt oder bei Verwandten.
30, Augsburg