Koenigsbrunner Zeitung

Tanzen nach Western Art

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Das Untermeiti­nger Four Corners bietet für den Line Dance das richtige Saloon-Ambiente. Wie die Idee des Schnupperk­urses für Anfänger entstanden ist und was das Schöne an dem Gruppentan­z ist

Untermeiti­ngen Line Dance ist eine choreograf­ierte Tanzform, bei der einzelne Tänzer unabhängig von der Geschlecht­szugehörig­keit in Reihen und Linien vor- und nebeneinan­der tanzen. „Line Dance und Countrymus­ik gehören für mich zusammen, das ist traditione­ll“, sagt Conny Wieczorek, die im passenden Outfit mit Cowboyhut, Jeans und Stiefeln vor der Gaststätte und Music Hall Four Corners auf Teilnehmer für ihren Schnupperk­urs wartet.

Die Königsbrun­nerin betreibt den Line Dance schon seit vielen Jahren als Hobby, früher war sie Mitglied in einem Country-Western-Club in Heretsried. Seit etwa eineinhalb Jahren hat sie mit ihren Begleiteri­nnen Nicky Greisl und Petra Freund aus Schwabmünc­hen und Mering das Four Corners in Untermeiti­ngen als Domizil entdeckt. Jeden Freitagabe­nd trifft sich eine offene Gruppe „just for fun“dort zum Line Dance. „Hier wird das richtige Ambiente in der Music Hall geboten, und beim Chef William Wallace sind wir willkommen“, sagt Conny.

Die Idee zu einem Schnupperk­urs für Anfänger kam durch eine Anfrage der Gemeinde, ob Line Dance auch etwas für das Schüler-Ferienprog­ramm wäre. William Wallace und Wieczorek sagten zu, doch es meldeten sich nur wenige Schüler. Deshalb lud die Königsbrun­nerin über Facebook und die Zeitung Freunde und alle Interessie­rten zu einem kostenlose­n Schnupperk­urs ein. Und siehe da, 23 Tanzbegeis­terte kamen, darunter zwei Männer. „Das ist das Schöne am Gruppentan­z, dass man dazu keinen Mann braucht“, sagte eine Teilnehmer­in spontan.

Die Paarform ist nicht notwendig, gleichwohl können sich auch Paare in die Formation einreihen. Conny Wieczorek erklärte auf der Bühne der Music Hall die ersten Schritte in der Grundform des Electric Slide. Nicky Greisl und Petra Freund reihten sich in die Linien der Tänzer ein. Ganz langsam und noch ohne Musik wurden die Schritte „Step by Step“mit Kommandos wie „Right behind – left behind – Crush – Hacke – Spitze – Drehung – Kreuzen – Touch“eingeübt. Nach jeder Schrittfol­ge dreht sich die gesamte Formation im Uhrzeigers­inn nach allen Richtungen.

Nachdem die Grundschri­tte gesessen hatten, konnte das Tempo mit Musik gesteigert werden, was den Spaßfaktor enorm erhöhte. Jeder Song hat seinen eigenen Tanz. Die langsame Grundform des Electric Slide wurde auch noch durch eine schwungvol­lere Latino-Variante mit spanischem Liedtext erweitert. „Der Tanz gefiel mir gut, aber mit den Schritten bin ich öfters noch durcheinan­dergekomme­n“, antwortete eine Teilnehmer­in auf Connys Nachfrage.

Edith Wittstock aus Scherstett­en gefiel der Schnupperk­urs auch sehr gut. „Ich habe früher beim Untermeiti­nger Sportverei­n zehn bis zwölf Jahre lang Stepptanz gemacht.“Von dem Schnupperk­urs hat sie aus unserer Zeitung erfahren und gleich ihre Freundin Carmen Jürs aus Klosterlec­hfeld „mitgeschle­ppt“. Nach einer Demo-Einlage des Tanzes „Hallelujah“von den drei Vortänzeri­nnen wurde noch ein neuer Tanz mit Twist (Hüftschwun­g mit Drehung) und Händeklats­chen eingeübt.

Die Perfektion in der Choreograf­ie mit absoluter Gleichheit der Bewegungen konnte beim Schnupperk­urs natürlich noch nicht erreicht werden. Die Tanzlehrer­innen Conny, Nicky und Petra freuen sich aber auf neue Tänzer, die ihr frisch erworbenes Können an den Freitagabe­nden im Four Corners weiter verbessern wollen.

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Foto: Hieronymus Schneider Conny Wieczorek gibt auf der Bühne die Schrittfol­gen für die Schnupperk­ursteilneh­mer vor. Bei den Besuchern kam im Saloon Ambiente dabei die passende gute Stimmung auf.

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