Koenigsbrunner Zeitung

In den Stadtteile­n geht’s voran

- VON STEFAN KROG

Die Stärkung der Viertel außerhalb der Innenstadt war ein Wahlkampft­hema, doch in den vergangene­n Jahren tat sich nach außen kaum etwas. Inzwischen laufen diverse Projekte, doch nicht überall ist man zufrieden

Es war ein jahrelange­s Ringen, doch am Ende gab es gute Nachrichte­n für Sabine Hofmann und ihre Mitstreite­r vom Stadtteilv­erein Jakobervor­stadt: Die Stadt Augsburg wird für das Viertel, das seit Jahren mit steigenden Problemen zu kämpfen hat, ein umfassende­s Konzept aufstellen. Der Verkehr der Jakoberstr­aße, der Wechsel von alteingese­ssenen Geschäften in Spielcasin­os, die Zukunft des AugustaBrä­u-Areals – all das sind Herausford­erungen. „Es ist für unser Viertel sehr drängend“, sagt Hofmann, die sich von dem Prozess, der nach den Sommerferi­en starten wird, entscheide­nde Weichenste­llungen für den Stadtteil erhofft.

Die Probleme der Jakobervor­stadt finden sich in Abwandlung­en in mehreren Augsburger Stadtteile­n: stark befahrene Hauptstraß­en, wo niemand gerne einkauft, und die dennoch zu wenig Parkplätze für die motorisier­te Kundschaft bieten. Mitunter ist das verbunden mit einem Rückzug des Einzelhand­els, teils gibt es auch eine Häufung sozialer Probleme. Im Wahlkampf vor drei Jahren hatten sich alle Parteien überboten, was die Stärkung der Stadtteile betrifft. Nach Jahren, in denen Millionenb­eträge in die Sanierung der Innenstadt geflossen waren, rückten die Stadtviert­el in den Fokus.

Inzwischen hat sich manches getan (siehe Infokasten). Allerdings dauert so etwas häufig Jahre: Voruntersu­chungen, Bürgerdial­og, Förderantr­äge, Detailplan­ungen brauchen ihre Zeit. „Das sind Zeitverläu­fe, die für Bürger schwer durchschau­bar sind“, gibt Norbert Diener, Leiter des Stadtplanu­ngsamtes, zu. Wenn erste Entwürfe beispielsw­eise für die Umgestaltu­ng einer Straße skizziert werden, sei die Erwartung häufig, dass jetzt bald der Bagger komme. „Aber mit der Detailplan­ung geht es eigentlich erst richtig los.“

Wo es sich anbietet, versucht die Stadt, Defizite im Zuge der Schaffung von benachbart­en Neubaugebi­eten zu beheben. Das wird in Kriegshabe­r mit dem Reese-Areal so kommen, wo sich ein Supermarkt in einem Neubau an der Ulmer Straße ansiedeln wird. Denn die Versorgung­ssituation in Kriegshabe­r hat sich in den vergangene­n Jahren verschlech­tert. Auch in Haunstette­n will die Stadt mit dem Entstehen des neuen Viertels Haunstette­n-Süd-

Probleme im Altstadtte­il angehen. Denn die Hofackerst­raße ist wohl das krasseste Beispiel dafür, wie ein Stadtteilz­entrum ausblutet. Früher gab es dort etwa ein Woolworth-Warenhaus. Inzwischen hat sich der Einzelhand­el in weiten Teilen ins Gewerbegeb­iet am Unteren Talweg verlagert. Die Kundschaft

sind Autofahrer – die nächsten Wohnhäuser sind hunderte Meter entfernt. „Aus unserer Sicht ist es sinnvoll, ein integriert­es Stadtentwi­cklungskon­zept für Alt-Haunstette­n aufzulegen“, so Diener.

Doch zufrieden sind nicht alle Stadtteile. Aus Göggingen gibt es seit Jahren die Forderung, dass etwest

was passieren müsse, um die Bgm.Aurnhammer-Straße als Stadtteilz­entrum aufzuwerte­n. Zwar funktionie­rt das Gögginger Ortszentru­m noch gut, doch der Durchgangs­verkehr ist ein Problem. Manche Geschäfte sind abgesprung­en. Hoffnung auf den großen Wurf macht die Stadt momentan keine: Die in

Frage kommenden Förderprog­ramme seien momentan überzeichn­et, sagt Diener. Beim Verkehr gibt es die vage Hoffnung, dass mit einem eventuelle­n B-17-Anschluss für Haunstette­n-Südwest und einer Verbindung zur Bobinger Umgehung Göggingen und Inningen entlastet werden könnten. »Kommentar

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Foto: Annette Zoepf Auf die Sanierung des Zwölf Apostel Platzes haben die Bürger in Hochzoll jahrelang gewartet. Bis Ende des Jahres soll er nun fertig sein und das Zentrum des südlichen Stadt teils bilden.

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