Koenigsbrunner Zeitung

Die Therme im Herzen, das Staatsthea­ter im Blick

- VON MARION KEHLENBACH

Kabarettis­t und Schauspiel­er Maxi Schafroth gibt als Stargast im Hans-Wenninger-Stadion nicht nur Autogramme, sondern plaudert auch aus dem Nähkästche­n. Was ihm zum Thema Königsbrun­n einfällt

Königsbrun­n Am liebsten hätte Schauspiel­er Maxi Schafroth sofort eine Unterschri­ftensammlu­ng für eine Petition zur Wiedereröf­fnung der Königsther­me gestartet – herausgeko­mmen ist dann aber eine Autogramms­tunde der klassische­n Art. Schafroth kam im Rahmen des Königsbrun­ner Kinosommer­s in die Brunnensta­dt und das nicht zum ersten Mal, wie er erzählte.

Vor rund 20 Jahren besuchte er als kleiner Bub mehrmals mit seinen Eltern die Königsther­me. Die Familie lebte in Ottobeuren, da war der Ausflug nach Königsbrun­n immer etwas ganz Besonderes. Dass es das Spaßbad nun nicht mehr gibt, ging dem Kabarettis­ten – geschauspi­elert – doch sehr nahe: „Das war immer so toll. Die Therme hat so viele Kinder glücklich gemacht.“

An diesem Abend war er aus der Landeshaup­tstadt angereist, um beim Freiluftki­no des Films „Einmal bitte alles“dabei zu sein. In dem Film spielt Schafroth einen Möchtegern­musiker in einer chaotische­n Wohnung, der die 27-jährige Isi (gespielt von Luise Heyer) immer bei sich aufnimmt. Die Zuschauer hatten es sich bei einem überrasche­nd milden Abend mit einem Mix aus Vollmond und Wolken auf der Tribüne und der Wiese davor bequem gemacht. Sie verfolgten, wie Isi erst ihre Praktikant­enstelle und dann ihren Aushilfsjo­b verlor, vor dem Liebesraus­ch ihrer Mitbewohne­rin mit ihrem neuen Lover floh und dann auch noch von den Eltern die restlichen Jugendzimm­ermöbel hinterherg­etragen bekam. Und immer wieder landete Isi bei Klausi alias Maxi Schafroth.

„Entstehen bei solchen Filmarbeit­en auch Freundscha­ften?“, wollte Kulturbüro­leiterin Ursula Off-Melcher vor dem Film von dem Schauspiel­er in einem Interview wissen. „Nein, ich will abends heim und meine Ruh’“, witzelte Schafroth und erzählte dann genau das Gegenteil. Beim Film sei man über einen längeren Zeitraum zusammen und man kenne sich. Die Dreharbeiw­ieder ten zu diesem Film gingen über sechs Wochen und an zehn Drehtagen war Schafroth dabei. Die „ranzige“Wohnung von Klausi wurde in einem Studio der Bavaria Filmstudio­s mit vielen Details aufgebaut, so der Schauspiel­er. „Sie haben mir meine Wohnung nachgebaut und das mit Hingabe“, erzählte er belustigt.

Später wird der Kinofilm auch einmal im Fernsehen zu sehen sein, denn der Bayerische Rundfunk habe das Projekt unterstütz­t – und Schafroth kennt auch den Grund für das Engagement: „Allgäuer gibt es im Fernsehen ja nicht so viele, denn die Allgäuer sind schüchtern und sagen nichts und sind dann trotzdem beleidigt, wenn sie nicht vorkommen.“

Und dann wollte Off-Melcher von dem Schauspiel­er, Musiker und Kabarettis­ten noch wissen, was denn eigentlich seine Traumrolle wäre? Schafroth überlegte einen Augenblick und antwortete: „Ich würde gerne eine ernste Theaterrol­le lustig spielen – vielleicht den Hamlet am Staatsthea­ter Königsbrun­n.“Die Zuschauer amüsierten sich und beklatscht­en die Idee begeistert. Denn vielleicht eher unbewusst traf der Kabarettis­t damit nach dem Thema „Therme“einen zweiten wunden Punkt der Königsbrun­ner Kommunalpo­litik: das fehlende Kulturhaus.

OProgramm Heute Abend läuft im Kö nigsbrunne­r Kinosommer „Der Hun derteinjäh­rige, der die Rechnung nicht be zahlte und verschwand“. Einlass ab 19 Uhr, Filmstart bei Dämmerung, Eintritt: 5,50 Euro

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Fotos: Marion Kehlenbach An dem Abend gab es zum Abschluss dann noch eine klassische Autogramms­tunde mit dem sympathisc­hen Allgäuer Kabaret tisten.
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Im Interview mit Kulturbüro­leiterin Ursula Off Melcher erzähl te Maxi Schafroth von seinen Besuchen in der Königsther­me und den Dreharbeit­en zum aktuellen Kinofilm.

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