Koenigsbrunner Zeitung

Es geht hoch hinauf

- VON THOMAS WUNDER

Die Kletterhal­le in Kaufering kann ab jetzt besucht werden. Mitte Oktober findet ein Tag der offenen Tür statt. Unsere Zeitung hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen und mit zwei glückliche­n Frauen gesprochen

Kaufering Barbara Letzner entscheide­t sich für die blaue Route. Routiniert klettert sie nach oben. Unten, am Boden, sichert sie Eva Tomazic. Es dauert nur wenige Minuten, bis Barbara Letzner ihr Ziel in 15 Metern Höhe erreicht hat, dann seilt sie sich ab. Als nächste ist die gelbe Route dran. Die beiden Kletterbet­reuerinnen vom Landsberge­r Alpenverei­n sind das erste Mal in der neuen Kletterhal­le in Kaufering, die am 5. September eröffnet hat. Die beiden Frauen, die Grundkurse für Kinder und Jugendlich­e anbieten, testen die Kletterout­en.

Bislang mussten Barbara Letzner und Eva Tomazic nach Augsburg, Gilching oder Kaufbeuren fahren, um ihr Hobby ausüben zu können. Auf eine Kletterhal­le im Raum Landsberg haben nicht nur die beiden lange gewartet. Entspreche­nd groß sei die Vorfreude in den Alpenverei­nssektione­n in Landsberg und Kaufering. Großes Interesse an der „Kletterei“bemerkt auch Thomas Schuster. Der Fitness- und Personaltr­ainer ist Fanklub-Manager der neuen Kletterhal­le südlich der Bahnlinie. Immer wieder kämen Anfragen, wann es losgeht, die Zeitung „Der Kraxler“, die das Projekt von Bianca und Markus Wasserle vorstellt, finde reißenden Absatz.

Am Dienstag öffnete die Kletterei erstmals ihre Türen für die Öffentlich­keit, am 15. Oktober findet dann ein Tag der offenen Tür statt. Die Mitarbeite­r von Bianca und Markus Wasserle waren bis kurz vor der Eröffnung mit kleineren Arbeiten beschäftig­t, während draußen auf der Westseite die letzten Elemente einer 15 Meter hohen Kletterwan­d befestigt wurden.

Eine Kletterflä­che von 600 Quadratmet­ern

Das Angebot der Kletterei ist vielfältig. Es gibt einen Boulderber­eich mit einer Kletterflä­che von rund 600 Quadratmet­ern. Beim Bouldern wird in Absprunghö­he ohne Seil geklettert. Der Boden ist mit Matten für einen weichen Fall ausgelegt. Die Wände in der Kletterhal­le beherberge­n vielfältig­e Routen in allen Schwierigk­eitsgraden. In Kooperatio­n mit den beiden lokalen Alpenverei­nssektione­n werden Kurse für Einsteiger und Fortgeschr­ittene angeboten.

Barbara Letzner und Eva Tomazic bieten einen Grundkurs für Kinder zwischen acht und 14 Jahren an. Der erste Kurs ist bereits ausgebucht, für die weiteren gebe es eine Warteliste. An drei Nachmittag­en, jeweils montags, betreuen die beiden Frauen sechs Teilnehmer. Zwei Stunden dauert der Kurs. Ob im zweiten Kurs vielleicht sogar acht Kinder und Jugendlich­e klettern lernen dürfen, müsse sich erst zeigen. „Wir wollen Erfahrunge­n sammeln“, sagt Eva Tomazic. Die Nachfrage sei da. Die Koordinato­rin beim Alpenverei­n in Landsberg habe bereits angefragt, ob die Kurse aufgestock­t werden können.

Die Kletterei ist aber mehr als Bouldern und Klettern. Herzstück ist das Restaurant und Café „K2wei“. Dort kann jeder Besucher, auch ohne Eintritt zu bezahlen, anderen beim Klettern zusehen oder frische regionale Gerichte genießen. Geöffnet hat die Kletterei täglich von 6 bis 22 Uhr, der Brotzeit-Drive-In, soll vor allem Pendler zwischen 6 und 10 Uhr mit Backwaren, belegten Semmeln und Kaffee zum Mitnehmen versorgen.

Kinder dürfen ab fünf Jahren bouldern, ab sieben Jahren klettern. Sie können sich aber auch in einem eigenen Kinderbere­ich oder auf dem Außenspiel­platz austoben. Durch einen Tunnel und zwei gesicherte Hängebrück­en gelangen die Kinder vom Spielplatz im Innenberei­ch zu einer Plattform in der Mitte der Boulderhal­le, auf der sie ihre Eltern beobachten können.

Wer die Kletterei kennenlern­en will, hat dazu auch vor dem Tag der offenen Tür die Möglichkei­t. An jedem Tag, von 18 bis 20 Uhr, und am Sonntag zusätzlich um 15 Uhr finden kostenlose Führungen statt.

IIm Internet www.die kletterei.de

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Foto: Thorsten Jordan Erste Begehung mit den Kletterbet­reue rinnen des Landsberge­r Alpenverei­ns: Barbara Letzner klettert und Eva Toma zic sichert.

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