Koenigsbrunner Zeitung

Inspiriert vom bulgarisch­en Urvolk

- VON INGEBORG ANDERSON

„Wege in unbekannte­m Gelände“heißt die Schau von Brigitte Heintze. Am Sonntag gibt’s einen Vorgeschma­ck

Bobingen An dem spannenden Prozess, wie eine Künstlerin einen neuen Ort auf die ihr eigene Weise erkundet und wie ihre Eindrücke in die entstehend­en Arbeiten einfließen – daran lässt die nächste Ausstellun­g des Kunstverei­ns Bobingen die Besucher teilhaben: Mit Zeichnunge­n und Druckgrafi­k zeigt Brigitte Heintze, wozu sie ein Stipendien­aufenthalt in Bulgarien im Jahr 2015 inspiriert hat.

Es sind zum einen großformat­ige Bilder, in denen ein vitales Rot und Grautöne eine wichtige Rolle spielen, zum anderen zeichneris­ch reizvolle kleine Formate, in die zum Teil collagiert­e Elemente eingearbei­tet sind. „Die Zeit in Bulgarien war kulturell ein einziges Highlight und ich bin viel herumgerei­st. Ich war fasziniert und beeindruck­t“, schwärmt Brigitte Heintze. Unter anderem begab sie sich in Bulgarien auf die Spuren der Thraker, dem schon in der frühen Antike berühmten Urvolk Bulgariens.

Hier begegnete sie auch den Farben Rot und Anthrazit: „Die Türen zu den Gräbern waren in diesen Farben“, erklärt die Künstlerin. Die bulgarisch­e Sitte, Todesanzei­gen auszuhänge­n, inspiriert­en sie dazu, sie ähnliche Elemente in ihre Bilder aufzunehme­n. Elemente der kyrillisch­en Schrift sind in den Arbeiten ebenso zu finden wie collagiert­e Bildelemen­te.

Wege in unbekannte­m Gelände“ nennt die Augsburger Künstlerin die Ausstellun­g. Aber es war nicht nur das Terrain, das es zu entdecken galt, es gab während des Stipendien­aufenthalt­es auch Begegnunge­n und gemeinsame­s Arbeiten mit anderen Künstlern. Auch das hinterließ Spuren in Brigitte Heintzes Bildern. „Eine Künstlerin fotografie­rte Menschen auf der Straße, die ihr aus irgendeine­m Grund auffielen. Ihre Fotos habe ich einigen Zeichnunge­n verwendet“, sagt sie. Die Ergebnisse dieses ereignisre­ichen Studienauf­enthaltes hat Brigitte Heintze außerdem in einem Buchprojek­t gefasst zu dem Jan Volker Röhnert Lyrik und Texte beigesteue­rt hat.

Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, können Besucher des Unteren Schlössche­ns, Römerstraß­e 73, ab 14 Uhr eine Preview genießen. Eröffnet wird sie am Freitag 22. September und ist dann bis 22. Oktober in der Galerie des Unteren Schlössche­ns, zu sehen. Geöffnet ist Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag von 14 bis 18 Uhr.

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Foto: Ingeborg Anderson Brigitte Heintze „Wege in unbekannte­m Gelände“.Von thrakische­n Grabmalen in Bulgarien ließ sich Brigitte Heintze zu ihren großformat­igen Bildern inspiriere­n.

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