Das wollen die Parteien
Die Union schreibt, sie wolle „das System des Wohngelds reformie ren und verbessern“, konkret wird sie in ihrem Wahlprogramm nicht. Außerdem wollen CDU und CSU ein Baukindergeld in Höhe von 1200 Euro pro Kind und Jahr, das über zehn Jahre gezahlt wird, wenn Fa milien bauen oder kaufen. Die Union nennt als Ziel, bis spätestens 2025 „Vollbeschäftigung“in Deutschland zu erreichen, die sie als erreicht sieht, wenn die Arbeitslosigkeit von aktuell 5,5 Prozent halbiert wird. Langzeitarbeitslosigkeit soll unter an derem durch mehr gesellschaftlich wertvolle Beschäftigungsmöglichkei ten bekämpft werden.
Die SPD will mehr Geld in den Bau von Wohnungen für Menschen mit Be rechtigungsschein stecken, außer dem sollen Bund und Länder wieder gemeinsam für den Wohnungsbau zuständig sein. Zudem will die Partei den „gemeinwohlorientierten Sek tor auf dem Wohnungsmarkt“stärken und die Mietpreisbremse verbes sern. Arbeitslose, die binnen drei Mo naten nichts Neues haben, sollen während einer Weiterbildung ein neues Arbeitslosengeld Q in Höhe des normalen Arbeitslosengeldes be kommen – dadurch würde sich die Bezugsdauer für das Arbeitslosengeld I verlängern. Wie die Union will auch die SPD ein Familienbaugeld, das sozial gestaffelt sein soll.
Die Linke will Hartz IV abschaffen und stattdessen eine Mindestsicherung von 1050 Euro einführen. Sanktio nen soll es nicht mehr geben. 1050 Euro gelten auch als Unter grenze für die Rente. Der Mindest lohn soll von 8,84 auf 12 Euro stei gen. Mieterhöhungen will die Lin ke verbieten, wenn der „Wohnwert“nicht verbessert wird – Vermieter dürften nur die Inflation ausgleichen. Für den Bau und Ankauf von 250 000 Sozialwohnungen pro Jahr will die Partei fünf Milliarden Euro bereitstellen und eine Art Sozialwoh nungsquote für alle Stadtviertel einführen.
Die Grünen wollen eine „verfassungsfes te, ergiebige und umsetzbare Vermögensteuer“, die „Superreiche“stärker zur Kas se bitten soll. Sie wollen „eine Million Wohnungen bauen und sozial binden“. Außer dem soll es ein Klimawohngeld ge ben, damit sich auch sozial schwä chere Mieter energieeffiziente Woh nungen leisten können. Hartz IV Empfänger sollen eine gesonderte Pauschale für Stromkosten be kommen. Die Grünen wollen, dass der Mindestlohn für alle Angestell ten gilt. Er sollte auch erhöht werden und ermöglichen, von der Arbeit in Würde leben zu können.
Die FDP sagt, eine starke Wirtschaft sei Vorausset zung für soziale Sicherheit. Ziel sei immer, schnell wieder einen Job zu finden – die Bezugsdauer des ALG I zu verlängern sei kontraproduktiv. Aber es sollen Regeln gefunden wer den, damit auch Menschen ohne Qualifikation Chancen haben, Helfer tätigkeiten hinter sich zu lassen. Die Mietpreisbremse bremse Investi tionen und gehöre abgeschafft.
Die AfD will die Bezugs dauer des ALG I von der Dauer der Erwerbstätigkeit zuvor abhängig machen. Zum Thema Bau fordert die Partei die „Beseitigung unnötiger Vorschriften, etwa zur Wärme dämmung“. Wie die FDP will auch die AfD die Mietpreisbremse ab schaffen, um Investitionen zu fördern. Den Mindestlohn befürwortet die Partei, jedoch ohne dazu etwas Kon kreteres anzukündigen.