Koenigsbrunner Zeitung

Bahn muss noch nachbesser­n

- VON JOACHIM BOMHARD

Wenn ab Dezember die ICE-Züge in Tunneln unter dem Thüringer Wald hindurch in Richtung Berlin rasen werden, wird das für Bayern mit Sicherheit ein großer Gewinn. Nicht nur die Hauptstadt ist dann mit dem Zug attraktiv an den Freistaat angebunden. Auch die Berliner – und mit ihnen der größte Teil der Menschen in Ostdeutsch­land – sparen lange, zeitaufwen­dige Umwege. Die wiedervere­inigte Republik wächst wieder ein Stück zusammen.

Die neuen Sprinter-ICE machen es Münchnern künftig möglich, einen Termin in Berlin wahrzunehm­en und am Abend wieder daheim zu sein, ohne das Flugzeug zu nehmen. Die Fahrzeit von weniger als vier Stunden macht das Bahnfahren richtig attraktiv. Aber das gilt eben nur für die Landeshaup­tstadt oder Nürnberg.

Auch das südwestlic­he Bayern wird von den deutlich kürzeren Fahrzeiten profitiere­n, aber noch nicht im gewünschte­n Umfang. Die komplexe Fahrplan-Arithmetik führt zu oftmals unbefriedi­genden Anschlüsse­n. Da wird die Bahn, um noch mehr Kunden zu gewinnen, nachbesser­n müssen. Am besten natürlich dadurch, dass das Zugangebot zwischen Nürnberg und Berlin wegen großen Erfolgs verdoppelt werden muss. Aber das könnte etwas zu optimistis­ch gedacht sein.

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