Premiere für das 80 köpfige Orchester
Mit der Deutschen Messe von Franz Schubert und einem Standkonzert auf dem Rathausplatz feiert der Musikverein Graben sein 55-jähriges Bestehen. Welche Rolle das Burgenland dabei spielt
Graben Feierliche Klänge von einem ungewöhnlichen Klangkörper werden am Sonntag, 17. September, den Kirchenraum von St. Ulrich und Afra erfüllen. „Gemeinsam mit dem Musikverein Kittsee werden wir die Deutsche Messe von Franz Schubert aufführen“, sagt Meinrad Brugmoser, Vorsitzender des Musikvereins Graben.
Zum 55-jährigen Vereinsbestehen wird die österreichische Partnerkapelle anreisen, um gemeinsam das Gründungsjubiläum der Gräbinger zu feiern. „Nach jetzigem Stand wird unser Dirigent Ewald Brückner das dann 80-köpfige Orchester dirigieren“, sagte Brugmoser. Die Aufführung in der Ortskirche sei eine Premiere, sonst habe man den Sonntagsgottesdienst im Festzelt an der Lechfelder Straße gefeiert. Durch die Verkürzung der Wiesn auf Freitag und Samstag habe man sich zu diesem Schritt entschlossen, begründete der Vorsitzende. Ebenso sei eine vorherige gemeinsame Probe nicht möglich. „Das ist schon eine Herausforderung an alle Musiker. Die Deutsche Messe ist jedoch mittlerweile ein Standardwerk. Das wird schon werden“, sagte Brugmoser, der selber in der 40-köpfigen Gräbinger Kapelle das Horn spielt, voraus.
Hierzu werden sich alle Teilnehmer um 9.30 Uhr auf dem Rathausplatz zum Kirchenzug treffen und den anschließenden Festgottesdienst um 10 Uhr in der Kirche in Graben feiern. Nach der Messe findet gegen 11.15 Uhr auf dem Rathausplatz das Jubiläums-Standkonzert mit beiden Kapellen statt. „Dazu hoffen wir natürlich auf gutes Wetter. Eine Verpflegung vor Ort mit Speisen und Getränken wird es nicht geben. Das schaffen wir nicht auch noch“, sagte er.
Unter Vermittlung des 1984 bei einem Unfall verstorbenen Ladewagenherstellers Gerhard Krüger aus Kittsee entstand 1977 diese Partnerschaft mit den Burgenländern, die bis heute von den Musikern gepflegt wird. Durch wechselseitige Besuche und Konzerte sowie Unterbringung bei jeweiligen Gastfamilien sind in den vergangenen 50 Jahren nicht nur musikalische Harmonien entstanden, sondern auch Freundschaften. Gemeinsame Auftritte, insbesondere bei den Gründungsjubiläen, sind mittlerweile gelebte Tradition.
Bereits am Freitagabend werden beide Kapellen mit einem schmissigen Programm für die Unterhaltung auf der Gräbinger Wiesn sorgen. „Dort werden wir unseren Gästen eine bunte Mischung Bierzeltmusik von traditioneller Blasmusik bis Schlager bieten“, blickte Meinrad Brugmoser voraus.