Juncker will den Euro für alle
Sind Rumänien oder Bulgarien reif für die Einheitswährung?
Brüssel Wenige Tage vor der Bundestagswahl heizt Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit brisanten Vorschlägen die Debatte über die Zukunft der Europäischen Union an. Unter anderem macht er sich für eine möglichst rasche Einführung des Euro in allen EU-Staaten stark, also auch in ärmeren Ländern wie Rumänien, Ungarn, Polen und Bulgarien. Außerdem sollten nach Junckers Plan alle Mitgliedstaaten der Schengenzone beitreten, in der es keine Grenzkontrollen zwischen den Ländern gibt.
„Wenn wir wollen, dass der Euro unseren Kontinent mehr eint als spaltet, sollte er mehr sein als die Währung einer ausgewählten Ländergruppe“, betonte er. Um Länder wie Bulgarien oder Rumänien fit für den Euro zu machen, sollen sie Hilfen aus der EU-Kasse bekommen.
Außenminister Sigmar Gabriel begrüßte Junckers Initiative. Für die Einheit des Kontinents seien mehr Integration und Solidarität erforderlich, betonte er. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält den Euro für alle dagegen für keine gute Idee. Man dürfe die Staaten außerhalb der Eurozone nicht in die Gemeinschaftswährung zwingen, warnte er gegenüber unserer Zeitung. „Die Bereitschaft und das Interesse dazu muss von den Ländern ausgehen.“
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