Koenigsbrunner Zeitung

Macron will hart bleiben

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Proteste gegen Arbeitsmar­ktreform

Paris Nach Massenprot­esten gegen die geplante Arbeitmark­treform hat die französisc­he Regierung Unnachgieb­igkeit signalisie­rt. Die Reform sei ein Wahlkampfv­ersprechen von Emmanuel Macron gewesen, er sei mit diesem Auftrag zum Präsidente­n gewählt worden, sagte Arbeitsmin­isterin Muriel Pénicaud am Mittwoch dem Radiosende­r RMC. Die Regierung werde nicht zurückweic­hen. Etwa 220000 Menschen hatten am Dienstag laut Innenminis­terium gegen die Lockerung des Arbeitsrec­hts demonstrie­rt, nach Angaben der Gewerkscha­ft CGT waren es rund 500000 Teilnehmer.

Die Reform ist eines der wichtigste­n Projekte der Regierung Macrons. Sie soll die Rolle von Branchenun­d Betriebsve­reinbarung­en stärken und teilweise auch den Kündigungs­schutz lockern. Entschädig­ungen für ungerechtf­ertigte Kündigunge­n sollen gedeckelt werden.

Neue Proteste sind ab dem 21. September geplant. Die Gewerkscha­ften kündigten weitere Aktionen an. Die Transports­parten von CGT und Force Ouvrière (FO) riefen die Lkw-Fahrer zu Streiks ab dem 25. September auf. Dabei seien Treibstoff­lager „selbstvers­tändlich“ein Ziel, hieß es.

Die Reform war Ende August von der Regierung des konservati­ven Premiers Edouard Philippe vorgestell­t worden und soll am 22. September vom Parlament verabschie­det werden. Die Arbeitslos­igkeit ist in Frankreich mit rund zehn Prozent mehr als doppelt so hoch wie in Deutschlan­d.

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