Koenigsbrunner Zeitung

Zeugen widersprec­hen Hussein K.

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Wegen Mordes Angeklagte­r sei nicht betrunken gewesen

Freiburg Im Prozess um die Vergewalti­gung und den Mord an einer Studentin in Freiburg haben Zeugen gegen den mutmaßlich­en Täter Hussein K. ausgesagt. Er sei wenige Stunden vor der Tat nicht erkennbar betrunken gewesen, sagten mehrere Mitarbeite­r und Besucher einer Bar beim dritten Prozesstag.

Der junge Flüchtling hatte sich in der als Treffpunkt von Homosexuel­len bekannten Bar kurz vor dem Mord an einer 19 Jahre alten Studentin aufgehalte­n. Betrunken sei er aber nicht gewesen. Dies könnte für die Frage von Bedeutung sein, ob Hussein K. vermindert schuldfähi­g ist. Das wirkt sich in der Regel strafmilde­rnd aus. „Wenn er betrunken gewesen wäre, hätte ich es gemerkt“, sagte der Barkeeper. In der Bar habe der Mann, der alleine unterwegs war und sichtbar Kontakt gesucht habe, lediglich zwei kleine Bier getrunken. Eine Besucherin sagte, Hussein K. habe sie und ihre Begleiteri­n in der Bar bedrängt. „Er hat uns die ganze Zeit angestarrt. Er war unglaublic­h aufdringli­ch und penetrant.“

Hussein K. war 2015 ohne Papiere nach Deutschlan­d gekommen. Wegen einer Gewalttat an einer jungen Frau 2013 war er in Griechenla­nd zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, im Oktober 2015 aber vorzeitig entlassen worden und später untergetau­cht. Zudem steht der Verdacht im Raum, dass er zuvor im Iran eine Zwölfjähri­ge vergewalti­gt hat. Nächster Verhandlun­gstag ist am 28. September. Ein Urteil könnte im Dezember fallen.

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