Schwaben zu Gast in Augsburg
Der Schwabentag findet erstmals in der Bezirkshauptstadt statt. Dabei gibt es am 23. September ein buntes Programm in der Innenstadt rund um das Reformationsjubiläum
Zum zehnten Mal findet der Schwabentag statt. In Augsburg wird es der erste dieser Art sein. „Ich habe im Jahr 2008 diesen Tag eingeführt, um die unterschiedlichen Identitäten der verschiedenen Regionen hervorzuheben, aber auch um die Bewohner Schwabens zusammenzubringen“, sagte Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert. Er fand in den vergangenen Jahren stets in einer anderen Stadt statt: in Neu-Ulm, Rain am Lech, Füssen, Gundelfingen, Kaufbeuren, Friedberg und Betzigau. 2013 beging der Bezirk Schwaben den Tag im Rahmen seines 60-jährigen Jubiläums als Tag der Kultur, im vergangenen Jahr wurde der Schwabentag als Tag der Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung begangen. Jede Kommune, die den Schwabentag ausrichten will, muss sich mit einem entsprechenden Thema und Konzept beim Bezirk Schwaben bewerben. „Augsburg hat es in diesem Jahr mit dem Thema Reformationsjubiläum getan und wir haben im Bezirk einstimmig dafür gestimmt“, betont Reichert. Der Schwabentag in Augsburg findet am Samstag, 23. September, von 10.30 bis 18 Uhr auf dem Rathausplatz, im Annahof und auf dem Martin-Luther-Platz statt. Dabei handelt es sich aber nicht nur um ein Fest, wie Oberbürgermeister Kurt Gribl feststellt, auch wenn auf dem Flyer „Mir feirat zam!“steht. „Es geht vor allem um den Inhalt, um die eigene Identität und die kulturelle Entwicklung durch die Reformation“, sagt Gribl.
Peter Bergmair, Leiter Querschnittsaufgaben im Referat des Oberbürgermeisters, hat das Programm zusammengestellt. Bergmair: „Die Reformation hat viel mehr in den Städten stattgefunden. Darauf haben wir in unserem Konzept Bezug genommen.“Aus diesem Grund wurden Vertreter der ehemaligen Freien Reichsstädte Schwabens eingeladen. Abordnungen aus Donauwörth, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen und Nördlingen werden sich deshalb am Schwabentag und am „Schwäbischen Markt“auf dem Rathausplatz mit Info-Ständen beteiligen. Es gibt auch ein musikalisches Rahmenprogramm: So spielt dort beispielsweise unter anderem die Stadtkapelle Donauwörth auf, die Unterrillertaller aus Kempten präsentieren traditionelle Tänze und Gesänge, der Posaunenchor und das Jugendensemble St. Georg Nördlingen sind ein Beitrag der Stadt aus dem Ries. Das Programm auf dem Rathausplatz wird von der Popkulturbeauftragten Barbara Friedrichs moderiert. Der Rathausplatz wird bestuhlt sein, außerdem gibt es ein gastronomisches Angebot.
Im Annahof werden szenische Darstellungen zu sehen sein. Die Interessengemeinschaft Historisches Augsburg zeigt unter anderem in einer Szene ein Streitgespräch zwischen Cajetan und Luther, das Sensemble Theater präsentiert „So leise treten kann ich nicht“, einen Stationenweg zum 500. Reformationsjubiläum in drei Szenen. Die Stadt Kempten ist mit einem Beitrag der Theatergruppe Lampenfieber vertreten. Aus der Sicht von Katharina Luther wird ein Blick auf das damalige Leben, ihre Geschichten und ihre Beziehung zum „großen Reformator“geworfen.
Nicht nur Kinder kommen bei dem Mitmach-Angebot auf dem Martin-Luther-Platz auf ihre Kosten. Die Bunten sind mit einer mobilen Schwabenwand vor Ort, wo Interessierte ihre Fähigkeiten mit der Sprühdose ausprobieren können. Ein Straßenklavier der beliebten Aktion „Play Me, I’m Yours“wird nochmals aufgestellt. Außerdem finden verschiedene Stadtführungen statt, wie „Martin Luther, Melanchthon und die Confessio Augustana“, „Luther und die verdammte Fuckerei“, „Lutherführung für Kinder“und „Wasser in der Stadt“. Sämtliche Veranstaltungen kosten keinen Eintritt. Wer an einer Führung teilnehmen will, kann sich am Schwabentag am Stand der Stadt Augsburg anmelden. Ein Flyer liegt in der Stadt aus. Infos im Internet unter www.augsburg.de/schwabentag2017