Stellplätze sind keine heilige Kuh
Die Idee des „Parking Day“ist lobenswert: Geparkte Autos sind nicht schön und verbrauchen Platz. Eine vollgeparkte Straße trägt jedenfalls nicht dazu bei, dass man sich dort wohlfühlt. Den überwiegenden Teil des Tages steht ein Auto, und wenn es von A nach B fährt, dann braucht es ja immer an beiden Orten einen Parkplatz.
In der Maximilianstraße hatte die Stadt im Zuge der Sanierung den Mut, Parkplätze wegzunehmen: Seit das Schrägparken durch ein „schlankeres“Hintereinanderparken ersetzt wurde, hat die Straße optisch gewonnen. In der Bäckergasse, die nun saniert wird, fallen ebenfalls Parkplätze weg. In der Deutschenbaurstraße in Pfersee wird der Radweg, der als Provisorium eingerichtet war, nun zur Dauerlösung. Hier hatten Anwohner Sorgen um Parkplätze geltend gemacht. In der Tat gibt es in der Gegend mehr Autos als Stellplätze am Straßenrand, wie eine Zählung der Stadt ergeben hat.
Es gibt in der Stadt viele Autos, und die müssen irgendwo parken, sei es in Wohnnähe oder in der Nähe des Einzelhandels. Öffentliche Stellplätze großflächig zu streichen, ist keine Lösung, aber in begründeten Fällen dürfen Stellplätze keine heilige Kuh sein. Augsburg ist im Vergleich zu anderen Städten wie München, wo man in manchen Vierteln fünf Minuten Fußweg vom Stellplatz am Straßenrand zur Wohnung hat, ohnehin noch sehr komfortabel dran.