Koenigsbrunner Zeitung

Ist das gut fürs Team?

- VON ADRIAN BAUER

Kultur und Sport sind zwei Paar Stiefel. Gewisse Zusammenhä­nge macht ein Vergleich von beiden aber begreifbar­er. Für die Königsbrun­ner Museumssit­uation sähe er so aus: Ein Trainer kommt zum Sportdirek­tor und sagt: „Ich brauche einen Mittelfeld­regisseur, der Ordnung reinbringt und das Team zusammenhä­lt. Wird nicht ganz billig, aber dann steigen wir auf.“Der Sportdirek­tor antwortet: „Ordnung ins Spiel bringen ist gut. Aber muss es wirklich so teuer sein? Finden wir nicht jemanden in der C-Jugend?“

Zurück an den Ratstisch: Natürlich ist es für einen Kulturrefe­renten legitim, wenn man bei 120000 Euro schaut, ob es nicht billiger geht. Schlecht ist es, wenn die Alternativ­vorschläge wenig durchdacht wirken. Die Idee, dass Studenten ein Museum inventaris­ieren könnten, ist etwa so weit hergeholt, wie dass ein C-Junioren-Kicker ein Männerfußb­allteam anführt. Und bei einem Werkvertra­g legt der Auftraggeb­er üblicherwe­ise exakte Arbeitsauf­träge vor und bietet eine pauschale Entlohnung. Wenn nicht einmal klar ist, um wie viele Exponate es geht, wächst das Risiko, dass es teurer wird.

Bei den Ehrenamtle­rn in den Museen kommt all dies so an, als würde „ihr“Referent die Modernisie­rung verzögern. Um wieder zur Fußballspr­ache zurückzuko­mmen: Ihnen stellt sich die Frage: „In welchem Team spielst Du eigentlich?“

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