Ist das gut fürs Team?
Kultur und Sport sind zwei Paar Stiefel. Gewisse Zusammenhänge macht ein Vergleich von beiden aber begreifbarer. Für die Königsbrunner Museumssituation sähe er so aus: Ein Trainer kommt zum Sportdirektor und sagt: „Ich brauche einen Mittelfeldregisseur, der Ordnung reinbringt und das Team zusammenhält. Wird nicht ganz billig, aber dann steigen wir auf.“Der Sportdirektor antwortet: „Ordnung ins Spiel bringen ist gut. Aber muss es wirklich so teuer sein? Finden wir nicht jemanden in der C-Jugend?“
Zurück an den Ratstisch: Natürlich ist es für einen Kulturreferenten legitim, wenn man bei 120000 Euro schaut, ob es nicht billiger geht. Schlecht ist es, wenn die Alternativvorschläge wenig durchdacht wirken. Die Idee, dass Studenten ein Museum inventarisieren könnten, ist etwa so weit hergeholt, wie dass ein C-Junioren-Kicker ein Männerfußballteam anführt. Und bei einem Werkvertrag legt der Auftraggeber üblicherweise exakte Arbeitsaufträge vor und bietet eine pauschale Entlohnung. Wenn nicht einmal klar ist, um wie viele Exponate es geht, wächst das Risiko, dass es teurer wird.
Bei den Ehrenamtlern in den Museen kommt all dies so an, als würde „ihr“Referent die Modernisierung verzögern. Um wieder zur Fußballsprache zurückzukommen: Ihnen stellt sich die Frage: „In welchem Team spielst Du eigentlich?“