Hier steigt fast niemand ein
Die Bushaltestelle in Graben ist trotzdem wichtig. Die Ehrenamtskarte erfährt kritische Töne
Graben Eine ernüchternde Statistik über die Nutzung der Bushaltestellen in Graben, gefolgt von vielen offenen Fragen, ließ die Beratungen über die Neugliederung dieser Orte stocken. Am Ende stand der einstimmige Wunsch der Gemeinderäte, in einer der folgenden Sitzungen einen Vertreter des Augsburger Verkehrsverbundes (AVV) zu diesem Thema zu hören. „Die Buslinien werden tagsüber kaum angenommen“, interpretierte Bürgermeister Andreas Scharf die durchschnittlichen sechs Fahrgäste pro Tag an der Haltestelle Gemeindekanzlei an Schultagen.
Bei der Straffung des Haltestellenkonzeptes sei vom AVV immer die zwingende Notwendigkeit aller Haltestellen gefordert, äußerte Günter Bäumler (Freie Wähler). Damit verbunden sei auch immer die Berücksichtigung der Haltestellen in allen Fragen der Dorferneuerung. „Es geht bei den Betrachtungen des AVV weniger um die Fahrgastzahlen, sondern um die Buslinien“, ergänzte Scharf. Die Auskunft einer Verantwortlichen werde hoffentlich Klarheit schaffen, ergänzte er.
LED Leuchten Der Gemeinderat beschloss mit einstimmigem Votum für 24000 Euro die Errichtung von sechs Lichtpunkten, die durch die Lechwerke (LEW) vom Ortsausgang bis östlich der Einfahrt zum neuen Edeka-Markt installiert werden sollen. Da die Bebauung den Ortsrand nach Osten verschiebt, orientieren sich die LED-Leuchten zur Straße. Durch die Lichtpunkthöhe von acht Metern genüge die Ausleuchtung nach Einschätzung der LEW auch für Rad- und Gehweg.
Gewerbepark Graben Im Rahmen der Neubeschilderung für die Ortsdurchfahrt Graben sowie der umliegenden Kreisstraßen flammte eine kurze Diskussion auf, wie das Gewerbegebiet auf den Schildern eindeutig bezeichnet werden könne. Einstimmig entschieden sich die Mandatsträger für die Bezeichnung „Gewerbepark Graben“, da hierdurch eine Analogie zur Bezeichnung des Bahnhaltepunktes bei Amazon geschaffen werde.
Mobilfunk Bürgermeister Scharf unterrichtete den Gemeinderat weiterhin über die Absicht der Telekom, in der Amazonstraße einen LTE-Mobilfunkstandort zu errichten. Dadurch soll im Umkreis von ungefähr einem Kilometer der Mobilfunkempfang innerhalb der Gebäude deutlich verbessert und in Betrieben, die keine vernünftige Breitbandversorgung hätten, eine gute Lösung angeboten werden können.
Ehrenamtskarte Der Landkreis Augsburg ist einer der wenigen Regionen in Bayern, die sich noch nicht der Ehrenamtskarte der Bayerischen Staatsregierung angeschlossen haben. Dies soll sich ändern. So erging aus Augsburg ein Aufruf an die Gemeinde Graben, Vorschläge für mögliche Vergünstigungen zu erarbeiten und bei den ortsansässigen Unternehmen für die Teilnahme zu werben. „Wir als Gemeinde können da keine großen Angebote machen“, formulierte Bürgermeister Scharf seine Sichtweise. Bis auf Nachlässe im Eintrittspreis bei Kulturveranstaltungen oder einem Nachlass bei den Ausleihkosten von DVDs in der Bücherei sei nicht viel anzubieten. Nach Meinung des Gemeinderates werden jetzt die Gewerbetreibenden angeschrieben, um mögliche Vergünstigungen abzufragen. „Der Staat führt diese Karte zur Anerkennung der ehrenamtlichen Leistungen ein, die Gewerbetreibenden sollen das zahlen. Das kann doch nicht sein“, äußerte sich Volkmar Angerer von den Freien Wählern kritisch zum Aufruf des Landkreises.
Sonstiges In nicht öffentlicher Sitzung wurde das gemeindliche Einvernehmen zu Baugesuchen für ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage, einer Lagerhalle an der Junkersstraße sowie einer Terrassenüberdachung mit Glaselementen erteilt. Weiterhin beschloss der Gemeinderat nicht-öffentlich die Einrichtung einer Stelle für die zusätzliche Grünpflege der gemeindlichen Friedhöfe im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses. Aufgrund der anfallenden Arbeiten soll die Stelle ab Frühjahr besetzt werden.